Das 25. Architektenforum von Brillux fand Mitte Mai in Berlin statt. Passend zum diesjährigen Thema der Veranstaltung »Zwischen Konvention und Vision. Impulse für die Zukunft des Bauens« war als Veranstaltungsort der ehemalige Gasometer [3] auf dem EUREF-Campus in Schöneberg gewählt worden. Ein Areal, auf dem alt und neu miteinander verschmelzen und ein Vorzeigeprojekt für die angestrebte Smart-City-Strategie des Landes Berlin. Als Keynote-Speaker führte der Münchner Soziologe Armin Nassehi [4] unterhaltsam und prägnant in die Thematik ein. Er richtete den Blick auf das »Phänomen Zukunft«, für die wir, so Nassehi, planen und bauen, ohne sie zu kennen: »Zukunft ist stets eine Funktion der Gegenwart. Insofern kann Zukunft nie beginnen, obwohl sie stets begonnen werden muss. Gerade deshalb muss sie gestaltet werden.«
Das Regionale, Unaufgeregte ist es, was den jungen Architekten Max Otto Zitzelsberger interessiert – eine Architektur, die Bestandteil unserer Alltagskultur ist, sich gleichzeitig aber abhebt. Er verdeutlichte seinen Ansatz mit der Vorstellung einiger kleiner, feiner Projekte: einem Turm aus der Biedermeierzeit und einem umgebauten Heustadel. »Zu schonen und zu bewahren, um daraus Schlussfolgerungen für die Zukunft zu ziehen, kann durchaus fortschrittlich sein. Technischer Fortschritt ist nicht die Lösung all unserer Probleme«, so Zitzelsberger.
»Architektur muss Geschichten erzählen« war das Credo von Wolfram Putz, GRAFT-Gründungspartner. Unter dem Titel »Die Jugend hat Heimweh nach der Zukunft« (Jean Paul Satre) behandelte er die neuen Anforderungen an unsere Städte und wie diese unsere Wahrnehmung urbaner Phänomene beeinflussen. »Den Blick zu weiten und unterschiedliche Kulturen in den Blick zu nehmen ist für alle wichtig – für uns als Architekten aber besonders«.
Die Architektenforen von Brillux haben sich über die Zeit als Dialogplattform bei Planern etabliert. Ein- bis zweimal im Jahr bieten sie in unterschiedlichen Städten anregende Architekturdebatten zu relevanten Themen. Ergänzt werden die Foren stets durch Stadtrundgängen, die den Teilnehmern konkrete Einblicke
in Stadtentwicklungsprojekte vor Ort ermöglichen. ~red