Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache – für viele Architekten macht das Bauen im Bestand den Löwenanteil ihrer täglichen Arbeit aus. Sanierung, Umnutzung oder Erweiterung bestehender Gebäude füllen die Auftragsbücher, im Wohnungsbau etwa fließen derzeit rund 70 % aller Investitionen in den Bestand. Im Jahr 2013 beschlossen wir daher in der db-Redaktion, uns diesen Themen regelmäßig zu widmen – in einem neuen Heftteil namens »db-Metamorphose«.

Im Kern der Berichterstattung stehen ausgewählte Projekte, die neue Wege im Umgang mit vorhandener Bausubstanz aufzeigen. Die Bandbreite reicht von der behutsamen Instandsetzung von Denkmalen über die sorgfältige Modernisierung von Altbauten bis hin zum radikalen Umbau. Flankiert werden die Objektreportagen von Fachartikeln zu technischen und rechtlichen Fragen rund ums Bauen im Bestand. In der Rubrik Energetisch Sanieren beleuchten wir neue Entwicklungen bei Dämmung, Lüftung und Heizung. Aber auch historische Baustoffe sind uns eine eigene Betrachtung wert. Unter dem Schlagwort Schwachstellen spüren wir den typischen Punkten nach, an denen es häufig zu Bauschäden kommt, und zeigen auf, wie sie sich dauerhaft sanieren lassen. Schauen Sie regelmäßig auf diese Seiten oder bestellen Sie den db-Metamorphose-Newsletter – so bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand.
In Eindhoven ist das Hauptgebäude der Technischen Universität tiefgreifend umgebaut worden. Das Büro Team V Architecture hat den monumentalen Stahlbetonkoloss aus den 60er Jahren zu einem der energieeffizientesten Lehrgebäude weltweit transformiert.
Satte 20 Jahre nach Aufgabe seiner eigentlichen Bestimmung holen AFF architekten den zur Müllkippe verkommenen Hauptgüterbahnhof mit feinem Gespür aus der Schmuddelecke. Die Wiederbelebung der Halle am Cityring der Nordstadt Hannovers war überfällig.
Für das Flachdach, essenzielles Merkmal moderner Architektur, gibt es überraschend viele Vorbilder in der Baugeschichte. Wie waren diese konstruiert, mit welchen Materialien wurden sie abgedichtet und welche unmittelbaren Vorläufer hatte das Bitumen?
Im Rahmen eines Kunstprojekts hat Alexander Wolff die Hofdurchfahrt eines einfachen, gründerzeitlichen Mietshauses überarbeitet. Für die Farbschichten seiner Wandgestaltung verwendete er ein außergewöhnliches Pigment: zusammengekehrten Straßenschmutz.
Ähnlich wie bei Notre Dame in Paris: Nach einem schweren Brand galt es auch in Nürnberg, die verbliebenen Reste einer Kirche zu retten und zu ergänzen. Florian Nagler ersann dafür eine Holzdecke, die mehrere Fliegen mit einer Klappe schlägt.
Mit dem Umbau eines Eisenbahndepots aus den 30er-Jahren haben Civic Architects ein Stück lokaler Industriegeschichte bewahrt. Sie setzten auf einen breiten Nutzungsmix – als Herzstück dient eine Bibliothek, die mehr kann, als nur Bücher verleihen.
Fossiles Heizen wird merklich teurer, erneuerbare Wärmeerzeugung deutlich billiger und das energetische Sanieren stärker bezuschusst: Wer seine Bauherren kompetent beraten möchte, sollte ein paar Eckpunkte des Klimapakets der Bundesregierung kennen.
Zunächst sollten die Reichhardtblöcke in Hamburg »nur« energetisch saniert werden. Doch als sich herausstellte, dass die Standsicherheit der Fassade gefährdet war, testete man eine Hohlraumdämmung, die Vor- und Hintermauerschale miteinander verklebt.
Nicht nur Hörsaal, Labor und Mensa entscheiden über die Attraktivität eines Campus, sondern auch qualitätvolle Außenräume. Doch woher nehmen, wenn Platzmangel und astronomische Bodenpreise verlangen, jeden freien Quadratmeter zu überbauen? Das University College London versucht es mit der Doppelbelegung eines ehemals unansehnlichen Hinterhofs.
Ein Jugendstilensemble im Harz, eine Bauhaus-Ikone in Dessau und ein Nachkriegs-Rathaus in Berlin: Drei Gebäude, die unter Schutz stehen und deren Architekten sich bei der Modernisierung ganz in den Dienst des Denkmals gestellt haben. Vom Einfühlen in den Bestand und vom Verzichten auf eine eigene Handschrift.