Am besten lassen sich neue Entwicklungen beim Bauen im Bestand anhand von anspruchsvoll gestalteten Projekten darstellen. Aus der großen Zahl an Um- und Anbauten, Instandsetzungen und Modernisierungen, die jeden Monat fertiggestellt werden, sucht die Redaktion von db-Metamorphose die relevanten und besten Beispiele heraus.

Dabei verstehen wir uns als Plattform, die das gesamte Spektrum unterschiedlicher Herangehensweisen aufzeigt: Bei manchen Projekten ist eine Totaltransformation der vorgefundenen Bausubstanz sinnvoll, bei anderen eine beherzte punktuelle Intervention und bei wieder anderen eine unsichtbare Instandsetzung. Besonders interessiert uns dabei die Haltung der Planer: Wann setzen sie bei ihren Eingriffen auf Kontrast, wann auf ein dezentes Fortschreiben des Bestands? Die Artikel untersuchen die Gebäude aus einer architekturkritischen Perspektive, hin und wieder ergänzt um einen Exkurs zu einem außergewöhnlichen technischen Aspekt im Umgang mit dem Altbau.
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Mit großem Einfühlungsvermögen wurde das denkmalgeschützte Wohnhaus eines ehemaligen Vierseithofs für eine Tagespflege umgebaut. Ungewöhnlich für eine Pflegeeinrichtung ist der Mut zu einer Vielzahl an rohen und offen belassenen Oberflächen.
Bestand saniert, leerstehende Dächer ausgebaut, neue Gebäude ergänzt: Beim Nachverdichten eines Postareals zum gemischt genutzten Quartier setzt das Büro GRAFT auf Ziegel als gestalterische Klammer – aber natürlich mit parametrischer Verfremdung.
Eine kleine oberfränkische Gemeinde hat eines ihrer ortstypischen Bauernhäuser als Treffpunkt und Bücherei umbauen lassen. Mithilfe des Haus-im-Haus-Prinzips entstand ein geglücktes Beispiel für Innenentwicklung und Baukultur im ländlichen Raum.
Die Bauherren wollten die Mauerreste einer alten Pergamentfabrik abreißen, doch die Architekten überzeugten sie, die gewünschte Erweiterung eines Wohnhauses dazwischen zu platzieren. Herausgekommen sind herrlich vielschichtige Innen- und Außenräume.
Das Juweliergeschäft Bucherer hat seine Züricher Dependance komplett umgestaltet. Mit seltenen Baustoffen wie Bronze und Schweizer Marmor, aber auch mit einer aufwendigen handwerklichen Verarbeitung suggeriert die Fassade: Hier gibt es Hochpreisiges zu kaufen.
Die Architektur der 50er Jahre prägt viele kriegszerstörte Innenstädte. In Eindhoven meisterte ein Team um Ben van Berkel den Spagat, ein denkmalgeschütztes Kaufhaus zu erhalten, ihm aber mit großer Geste mehr Präsenz im Stadtraum zu verleihen.
Zwei kleinteilige, enge Etagenwohnungen sollten zu einer Einheit nach heutigen Bedürfnissen zusammengeschlossen werden. Den Architektinnen gelang dabei das Kunststück, die Logik des 100 Jahre alten Bestands mit modernen Mitteln fortzusetzen.
Ein marodes Gebäude und neue pädagogische Anforderungen machten die Kernsanierung und Erweiterung dieser Grundschule in Innsbruck unumgänglich. Die feinsinnig umgestalteten Innenräume unterstützen zeitgemäße Lernmethoden und stärken zugleich die Schulgemeinschaft.
Mitten in der Hauptstadt hat O&O Baukunst in einem alten Postamt durch Um- und Anbau dringend benötigten Wohnraum geschaffen. Die Schalterhalle avancierte zum Gemeinschaftsraum. Auch eine betreute WG und Wohnbüros weichen von Investorenstandards ab.
Fürs Bauen im Bestand ist Oscar Niemeyer eigentlich nicht bekannt. Doch kurz vor seinem Tod hat er für ein Leipziger Unternehmen ein Projekt geplant, das nun posthum fertiggestellt wurde: Einer alten Industriehalle setzte er ein Restaurant aufs Dach.