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Wohnen 50 Plus Fakten, Anforderungen, Beispiele

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Wohnen 50 Plus Fakten, Anforderungen, Beispiele

Hrsg. von Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung. 160 Seiten mit farbigen Abb., Diagrammen und Grundrissen. Klappenbroschur, 24,80 Euro. Ernst Wasmuth Verlag, Tübingen 2010

~Roland Hatz

»Best agers«, »Silver generation«, »Woopies« (well-off old people) und auch »Generation 50 plus« sind Begriffe, die eines gemeinsam haben: Sie bezeichnen verschiedene Kategorien älter werdender Menschen, ohne das altväterlich klingende Wort »Senioren« bemühen zu müssen.
Das vorliegende Buch ist das Ergebnis einer Forschungsstudie, gefördert mit Mitteln des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, und ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten werden empirische Daten über das Verhalten älterer Menschen in Bezug auf Mobilität sowie Wohn- und Lebensstil ausgewertet und in Diagrammen zusammengestellt. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die Unterscheidung der Ansprüche verschiedener sozialer Milieus gelegt. In einem zweiten Teil werden Mehrfamilien-Wohnbauprojekte von der Plattenbausanierung bis zum Neubau in einem Kasernen-Konversionsgelände dargestellt.
Im Vergleich zu vielen anderen Veröffentlichungen zum Wohnen im Alter steht in diesem Buch nicht die Darstellung der baulich-technischen Umsetzung (Details, Barrierefreiheit), sondern die Perspektive des Nutzers im Vordergrund. Erhellend sind vor allem die Befragungen der Bewohner zu ihren Ansprüchen an das Gebäude im Hinblick auf Außen- und Innenraum. Alltäglich, aber für den Architekten erschütternd deutlich, ist der dargestellte Kontrast zwischen der modernen äußeren Architek- tursprache der dargestellten Projekte und den »gediegen-bürgerlichen« Innenwelten. Dies zeigt, wie schwierig es ist, moderne Architektur in diesem Marktsektor zu verwirklichen, da hier ein Schwerpunkt auf der individuellen Ausgestaltung des Innenraums liegt und die Architektur »durchaus gewünscht aber zweitrangig« ist. Dementsprechend wird in dem Buch neben der Darstellung der Wohnungsgrundrisse die Rolle der Infra- struktur und Außenräume zwar betont, aber nicht mit Hilfe von grafischen Darstellungen thematisiert.
Die dargestellten Beispiele von Wohnbauten zeigen eine gewisse Vielfalt, jedoch ist auch ersichtlich, dass soziale Ideen wie Alten-WGs und gemeinschaftliches betreutes Wohnen, wie sie schon in den 70er Jahren formuliert wurden und als mögliche Lösungswege für die kommende Pflegeversicherungs-Krise gelten, in der Realität (noch) keine Freunde finden. Man möchte eben doch so lange wie möglich »normal« wohnen.
Das Buch kann vor allem für Architekten und andere Planer eine Bereicherung sein, die sich mit den soziologischen Aspekten des Themas und besonders den realen Bedürfnissen der Bewohner vertieft beschäftigen wollen.
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