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Vogthaus ABC

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Vogthaus ABC

Wörter- und Findbuch zur Wiederentdeckung einer Ravensburger Institution. Von Ira Diana Mazzoni, gebunden, 110 S., 27 Euro, Büro Wilhelm Verlag, Amberg 2013

~Jürgen Tietz

Denkmale zu erforschen bedeutet, selbst bei scheinbar vertrauten Gebäuden ein Puzzle aus unterschiedlichsten Informationen neu zusammenzufügen. Die Befunde der Bauforschung, die Ergebnisse der Dendrochronologie und das Studium der Archivalien helfen, sich einem Haus und seiner Geschichte anzunähren, seine Spuren zu entziffern. Mit ihrem neuen Buch »Vogthaus ABC« verlässt Ira Diana Mazzoni die ausgetretenen Pfade der Denkmalvermittlung und nähert sich auf anregend andere Weise dem 1475 entstandenen Fachwerkbau des Vogthauses in Ravensburg an. Anstatt die Bau- und Nutzungsgeschichte chronologisch abzuarbeiten, schickt die Autorin ihre Leser auf eine alphabetisch geordnete Entdeckungsreise. Begleitet von der sprachlich wie fachlich gleichermaßen versierten Wegbegleiterin Mazzoni, wandert man so auf Haupt- und Nebenpfaden durch Zeiten und Begriffe durch die über 500-jährige Geschichte des Gebäudes. Die führt vom Ackerbürgerhaus über Grundsätzliches zur jungen Disziplin der Bauforschung und zu Denkmalschutz und Denkmalpflege bis zu »xy-ungelöst« und »Zweifel«. Denn wer sich mit Denkmalen und ihrer Geschichte befasst, der steht oft vor vielen Fragen von denen sich keineswegs alle beantworten lassen. Soviel aber ist bekannt: Für den Gerber Jos Steinhauser errichtet, kaufte 1486 der Vogt Peter Spät das Ravensburger Fachwerkhaus. Es folgten Nutzungsphasen als Kaplanei der Neideggschen Stiftung und als Lateinschule. Jeweils den veränderten Nutzungen angepasst, erwies sich die Substanz des Vogthauses über Jahrhunderte als bemerkenswert flexibel. Besonders bitter mutet es deshalb an, dass ausgerechnet der Umbau zum Heimatmuseum in den 50er Jahren mit massiven Abbrucharbeiten einherging, die Denkmalwerte unwiederbringlich zerstörten. Erst der Auszug des Museums eröffnete 2003 den Weg zur Wieder- und Neuentdeckung des Baudenkmals. Die 2006 von Werner und Ursula Löfflmann gegründet Stiftung Vogthaus bietet dort inzwischen ein »Dach für Köpfe« mit »öffentlichem Wohnzimmer« an. So wegweisend dieser Ansatz im Umgang mit einem Baudenkmal ist, so lebendig vermittelt Ira Mazzonis Buch dessen Geschichte. Ein Leseerlebnis für alle Denkmalinteressierten, das durch die stimmig-attraktive Gestaltung des Buches abgerundet wird.
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