Entwurf und Konstruktion. Von Karl J. Habermann. 224 Seiten, Format 23 x 31 cm, 200 farbige und 300 schwarzweiße Abbildungen sowie 300 Pläne und Zeichnungen, Leinen mit Schutzumschlag, 85 Euro, 128 sFr, Birkhäuser Verlag, Basel, 2002
Unbestritten kennt sich Karl Habermann mit Treppen gut aus, beschäftigte er sich doch bereits während seiner Zeit als Redakteur der Zeitschrift Detail mehrfach mit diesem Bauteil. Seine Kenntnisse und 34 gebaute Beispiele aus dem In- und Ausland hat er in diesem Buch zusammengefasst. Nach einem geschichtlichen Diskurs, in dem er sich unter anderem der Funktion und Gestalt sowie Materialien von Treppen widmet, folgt ein Grundlagenkapitel. Darin erläutert er etwa die Schrittmaßformel, unterschiedliche Treppenformen und deren sichere Begehbarkeit, sowie die Treppenstatik. Die Informationen sind leicht nachvollziehbar, da immer wieder auf die nachfolgend gezeigten Beispiele verwiesen wird. Anschließend geht Habermann gezielt auf die Konstruktion und Fertigung von Holz-, Beton- und Stahltreppen ein. Insgesamt könnte das Grundlagenkapitel zwar etwas umfangreicher sein, aber die wesentlichen Punkte sind enthalten. Das größte Kapitel bilden die gebauten Beispiele. Hier sind Treppen aus dem Wohnbau, Schul- und Universitätsbau, Büro- und Gewerbebau, Kulturbau und eines Sakralbaus auf jeweils vier beziehungsweise auch mal auf sechs Seiten dokumentiert. Mit dem »Einsatz von Originalmaterial von Architekten, Ingenieuren sowie ausführenden Firmen« möchte Habermann »die individuelle Entstehungsgeschichte der jeweiligen Treppe unterstreichen«, doch diese Intention hätte er lieber verworfen: Die Zeichnungen sind oft überladen, Strichstärken zu dick. Häufig gibt es keine Legenden oder die Beschriftung ist schlecht lesbar, was dem Anspruch eines Konstruktionsbuchs nicht gerecht wird. Auch die Qualität der Abbildungen lässt meist zu wünschen übrig. dl
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