Photovoltaik für Altbau, Stadtraum, Landschaft.
Herausgegeben von Ingrid Hermannsdörfer und Christine Rob. 144 Seiten mit 25 SW- und 150 Farbabbildungen.
Kartoniert, 22 Euro. Jovis Verlag, Berlin, 2005
Photovoltaikpaneele fallen ins Auge, neutrale Flächen sind mit ihnen kaum zu machen und sie vertragen sich durch ihre technizistische Optik selten mit historischen Baustoffen und Bauformen. So machten sich die Autorinnen auf die Suche nach neuen PV-Techniken mit anderen Oberflächenstrukturen, Farben und Herstellungsweisen, die aus dem gestalterischen Dilemma führen können. Semitransparente PV-Module in Dünnschichttechnik etwa, die bedruckt oder mit strukturierten Deckgläsern vielfältige gestalterische Möglichkeiten jenseits des schwarzblau schimmernden Siliziumlooks bieten.
Sodann präsentieren sie 30 Beispiele von PV-Anlagen in Sanierung und Denkmalpflege, Stadtraum und Landschaft. Je moderner die Architektursprache, das wird deutlich, je besser funktioniert die Anpassung. Oft ist das Camouflageprinzip schon so weit entwickelt, dass nur das geübte Auge die dunkleren Dachplatten als PV-Module erkennt. Manchmal gelingt es, PV-Module als gestalterische Elemente harmonisch in den Entwurf einzubeziehen wie bei der Seilbahnstation in Dornbirn. Ein andermal, bei der Evangelischen Akademie St. Afra in Meißen, sitzt die Anlage als bewusst technisches Konstrukt auf einem gemauerten Treppenturm und behauptet sich als modernes Attribut auf Bruchsteinmauerwerk wie die stählerne Treppe und die Lamellenfassade. Ob als künstlerische Skulptur wie bei der HbK in Hamburg oder als Straßenmöbel, als Carportdach oder Lärmschutzwand, PV-Anlagen werden zunehmend unsere Umwelt »schmücken«. Noch sind gestalterisch befriedigende Beispiele Mangelware. Die Autorinnen haben sie aufgespürt und wollen sie uns nicht vorenthalten. Falk Jaeger
Teilen: