Bildende Kunst und Landschaftsarchitektur. Hrsg. von Bettina von Dziembowski, Dominik von König und Udo Weilacher. 188 Seiten mit 200 Zeichnungen und SW- und Farbabbildungen. Format 15 x 24 cm. Broschiert, 29,90 Euro. Birkhäuser Verlag, Basel, 2007
~ Christian Holl
Der Landschaftskunstpreis »Neuland« wurde zum ersten Mal 2005 von der Stiftung Niedersachsen ausgelobt. Um dem Anliegen des Auslobers zu entsprechen, Perspektiven für die Transformation von Kulturlandschaften zu eröffnen, wurden die ausgezeichneten Arbeiten nicht als reine Dokumentation publiziert. Stattdessen entschloss man sich zu einer Veröffentlichung, die das Thema des Preises grundsätzlich behandelt, so dass dessen Ergebnisse in der Publikation eher eine Nebenrolle einnehmen. Denn so können die ausgezeichneten Arbeiten besser verdeutlichen, wie sie dem Wunsch des Auslobers entsprechen, »die Tragfähigkeit von Kunst und Landschaftsarchitektur für die Entwicklung aktueller Kulturlandschaften … zu erkunden.« Daher wird hauptsächlich das Potenzial der Landschaft, der Kunst als Handlungsfeld zu dienen, reflektiert. Dies geschieht in drei Teilen; der erste behandelt Natur und Landschaft in der gesellschaftlichen Wertschätzung, der zweite künstlerische Strategien als Instrument der Planung und der dritte die Rolle der Bildenden Kunst in der Landschaftskunst. Die Autoren, die dafür gewonnen werden konnten, sind zumeist herausragende Vertreter ihrer Disziplin, so etwa Detlev Ipsen, Hansjörg Küster oder Tadashi Kawamata. Aus unterschiedlichen Perspektiven beschreiben sie das Verhältnis zur Natur als ein gesellschaftliches Binnenverhältnis, da der Begriff von Natur erst von der Gesellschaft bestimmt wird und nicht als unabhängig von ihr bestehende Kategorie verstanden werden kann. »Neuland« ist wegen des breit angelegten und grundsätzlichen Ansatzes eine kompetente Einführung in das Themenfeld; wegen des daran gemessenen geringen Umfang kann man aber nicht erwarten, dass Diskurse vertiefend aufgearbeitet werden.
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