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Imaginationen des Urbanen

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Imaginationen des Urbanen

Imaginationen des Urbanen
Konzeption, Reflexion und Fiktion von Stadt in Mittel- und Osteuropa. Arnold Bartetzky, Marina Dimitreca, Alfrun Kliems (Hrsg.). 332 Seiten, 120 Abb., Klappenbroschur, 36 Euro. Lukas Verlag, Berlin 2009

~Christian Holl

In ihrer Einleitung zitieren die Herausgeber Ausführungen von Heinz Paetzold: Es gebe »weder eine universale Geschichte der Stadt noch eine universale Geschichte der Urbanität.« In diesem Sinne versteht sich auch die hier vorgelegte Sammlung von Aufsätzen, hervorgegangen aus einer Vortragsreihe und Forschungen an der Universität Leipzig, als ein Beitrag, eine westeuropäische Sicht auf die Dimensionen des Urbanen und Städtischen zu differenzieren. Dies wird auf drei Ebenen geleistet: Es werden die Städte im Osten Europas vorgestellt und untersucht, es wird der Umgang mit sozialistischer Stadtplanung reflektiert, und es wird der Zugang zur Entzifferung der Stadtlektüre nicht nur über Architektur und Städtebau, sondern auch über die Rolle der Stadt in Literatur, Film und Musik gesucht. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Jahren zwischen 1945 und 1989, aber auch die Zeit davor und danach wird betrachtet, weil ohne sie die Epoche des Sozialismus nicht hinreichend bewertet werden könnte. So wird etwa deutlich, dass der Platz als Ort des Marktes und der diskursiven Öffentlichkeit im vormodernen Russland so gut wie nicht existierte. Der Umgang mit dem Alexanderplatz in Berlin, ein Buch Bohumi Hrablas über Prag, aber auch russische und ungarische Filme werden von den Autoren zu Deutungen herangezogen. Es breitet sich vor dem Leser im Gegenüber von Inszenierungen der Macht und subversiven künstlerischen Strategien ein Tableau aus Glücksversprechung, Sinnsuche und Desillusionierung aus. Aufschlussreich werden Wechsel im Umgang mit einer Moderne, die zur Geschichte geworden ist, nachvollzogen, wird gezeigt, wie symbolische Formen für neue, auch widersprüchliche Sinngebungen transformiert werden – einem einfachen Urteil über die gute oder die schlechte Stadt der Moderne wird der Boden entzogen. Urbanität wird als soziale und ästhetische, als immer wieder neu erstellte Konstruktion sichtbar – und diese Konstruktion muss verstanden werden, wenn man den Umgang mit der Stadt im jeweiligen Kontext verstehen will. Und das gilt nicht nur für Mittel- und Osteuropa.
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