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Hans Scharoun: Philharmonie

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Hans Scharoun: Philharmonie

Berlin 1956-63. Wilfried Wang, Dan Sylvester (Hrsg.). Engl., 256 S. mit 100 Abb. u. 170 Zeichnungen, Paperback, 39,80 Euro, Wasmuth Verlag, Tübingen 2013

~Ralf Wollheim

Ganz einfach Philharmonie ist das Buch betitelt, als könne es nur eine geben. Im Untertitel wird schnell klar, dass es um die Berliner Philharmonie geht, die diesen Herbst 50 Jahre alt wird. Die fünfte Monografie in einer Serie der University of Texas besteht aus vier kurzen Essays, sehr umfangreichem Planmaterial, historischen Fotos und aktuellen Aufnahmen von Mila Hacke. Dabei bleiben manche Fotos von außen rätselhaft abstrakt und verraten nicht viel über das Innere, denn Hans Scharoun entwickelte das Konzept für den Konzertsaal von innen nach außen. Die Fotostrecke nimmt die umgekehrte Richtung und folgt dem Besucher durch das Foyer, das unter dem Saal liegt, hinauf über die leicht labyrinthisch wirkenden Treppenanlagen. Auch in den Texten werden die Auf- und Übergänge, die Schleusen zum Saal mehrmals betont als ein gelungener Inszenierungscoup, denn erst im Innern erschließt sich der Konzertsaal als Meisterwerk in seiner zugleich komplexen und dennoch einfachen Form. Hans Scharoun setzte 1963 das Publikum zum ersten Mal in einem Auditorium rings um das Orchester und verteilte die rund 2 200 regulären Plätze auf 23 kleinere Blöcke (sog. Weinbergprinzip). So bildet das Publikum kleine noch überschaubare Gruppen und wird nicht zur anonymen Masse, sondern zur Gemeinschaft mit dem Orchester in der Mitte. Aber wie Herausgeber Dan Sylvester in seinem gelungenen Beitrag u. a. zur Akustik schreibt, haben die trennenden Bauteile der einzelnen Blöcke auch eine positive Wirkung auf das räumliche Hören. Denn der Akustiker Lothar Cremer sorgte für manches Detail, das in den abgedruckten Plänen irritiert, aber im Resultat für einen exzellenten Klang sorgt. Das abgebildete zuvor gerade restaurierte Planmaterial stammt aus dem Archiv der Akademie der Künste und ist das eigentliche Novum des Buchs. So ausführlich waren die Pläne noch nicht zu sehen! Sowohl der Wettbewerbsbeitrag von 1956 als auch die Konstruktions- und Detailpläne für den heutigen Standort sind ausführlich dargestellt. Was die Technik erklärt, aber den Raumeindruck vor Ort oder einen Konzertbesuch nicht ersetzen kann.
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