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An Bord der bauhaus

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An Bord der bauhaus

Zur Heimatlosigkeit der Moderne. Hrsg. von Sonja Neef. 240 Seiten teilweise farbige Abbildungen. Kartoniert, 19,80 Euro. Transcript Verlag, Bielefeld, 2009

~Christian Holl

Der Untertitel macht es deutlich: Diese Publikation zum 90. Geburtstag des Bauhauses ist keine Festschrift. Die Autoren gehen der Frage nach, was uns das Bauhaus heute bedeutet – und stellen sich dafür einer durch die Herausgeberin vorgegebenen Figur, die das Bauhaus zu einem Schiff umdeutet. Diese Figur lenkt den Blick von Kulturwissenschaftlern verschiedener Disziplinen auf die Frage, welche Rolle Migration, Globalisierung und die Veränderung der Medien für die Entwicklung und Verbreitung der Bauhaus-Ideen hatten. Behandelt werden Themen der Architektur, der Bildenden Kunst, der Grafik sowie aus Film und Musik. Das Bauhaus wird in den zwölf Aufsätzen als ein repräsentatives Projekt der Moderne betrachtet; repräsentativ, weil es typisch widersprüchliche Themen des frühen 20. Jahrhunderts in sich vereint. Es hatte sich der neuen technischen Möglichkeiten und der Handwerklichkeit verschrieben. Die Ideen des Bauhauses vereinen die Pole des Bleibens und der Bewegung und werden geprägt durch den freiwilligen Aufbruch in neue Welten; ihre Verbreitung ist aber genauso ein Ergebnis der Vertreibung ins Exil. Neue technische Möglichkeiten und politische Katastrophen haben, so zeigt der Band, darauf eingewirkt, wie die Ideen des Bauhauses rezipiert und von seinen Vertretern in anderen Ländern weiterentwickelt wurden. Dank der Denkfigur vom Bauhaus als Schiff wird das Erbe dieser Institution differenzierter und vielschichtiger lesbar, als es der Fokus auf die Zeit, in der es das Bauhaus tatsächlich gab, hätte leisten können. So kommt die Fortführung der ursprünglichen Bauhausidee ins Blickfeld, die sich in der Sehnsucht nach Sozialutopie und universell gültigem Ausdruck, in der Architektursprache als Signatur eines politischen Modells und der Auseinandersetzung zwischen freier Weiterentwicklung äußert. Hedwig Wagner konstatiert: Die Zeiten der klaren Distinktion zwischen dem Eigenen und dem Fremden sind kulturgeschichtlich wie philosophisch perdu. Die Umdeutung von »dem Bauhaus« zu »der Bauhaus« hat sich gelohnt.
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