Mit rund 120 Möbeln, Grafiken, Entwürfen und Zeichnungen sowie zeitgenössischen Positionen, die sich mit Dieckmanns gestalterischen Ansätzen beschäftigen, würdigt die Ausstellung »Dieckmann! Der vergessene Bauhäusler Erich Dieckmann« einen prägenden Gestalter, der wie Marcel Breuer mit Formen und Materialien experimentierte und Typenmöbelprogramme nach streng geometrischen Formen entwickelte.
Erich Dieckmann und das Bauhaus
Erich Dieckmann kam 1921 an das Bauhaus nach Weimar, um dort eine Tischlerlehre zu absolvieren. Nachdem das Bauhaus 1925 nach Dessau weitergezogen war, blieb Dieckmann in der Nachfolgeeinrichtung, der Staatlichen Bauhochschule Weimar unter Otto Bartning, und wurde dort im selben Jahr Leiter der Tischlerwerkstatt. 1931 folgte er vielen ehemaligen Bauhäuslern an die Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein nach Halle (Saale). Dort leitete er von 1931 bis zu seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten 1933 die Tischlereiwerkstatt.
Die Wegbegleiter
Die Sektion »Die Anderen« ergänzt die Ausstellung um Zeitgenossen Erich Dieckmanns und präsentiert Gestalter, die wie Dieckmann in der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gewirkt haben. Aus dem reichen Fundus des Kunstgewerbemuseums wurden dazu Möbel und Designobjekte von u.a. Marcel Breuer, Mies van der Rohe und Eckart Muthesius ausgesucht, um die Vielseitigkeit der Möbelstile um 1930 aufzuzeigen.
Im dritten Ausstellungsteil »Living like Dieckmann« demonstrieren die zeitgenössische Künstlerin Margit Jäschke und der Designer Stephan Schulz, wie man Dieckmanns Entwürfe für das 21. Jahrhundert nachhaltig, kunstvoll und nützlich weiterentwickeln kann. In einer Art Wohnraum wurden Möbel von Erich Dieckmann reproduziert und neu inszeniert.
Blick der Studierenden
Die Studierenden der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle befassen sich im vierten Ausstellungsteil »Sitzen neu betrachtet« mit dem einstigen Lehrer ihrer Schule und entwickelten in mehreren Semesterprojekten Arbeiten, die Dieckmanns Werk in die Gegenwart folgen. Historische Objekte, Skizzen sowie Möbel aus dem Archiv der Kunsthochschule sowie der Stadt Halle (Saale) dienten dabei als Grundlage für die aktuelle Annäherung.
Ausstellung: 7. Mai – 28. August 2022
Ort: Kulturforum, Kunstgewerbemuseum,
Matthäikirchplatz, 10785 Berlin
Öffnungszeiten: Di – Fr 10 – 18 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr
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