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Alvar Aalto (München)

Ausstellungen
Alvar Aalto (München)

~Karl J. Habermann

  • 1925 entwarf Alvar Aalto für seinen Bruder Väinö ein Wohnhaus auf palladianischem Grundrissschema. Auf der Skizze des Innenraumes des überdachten Atriums sorgt eine wohlbestückte Wäscheleine im Obergeschoss für den erfrischenden Gegensatz zum klassischen Wandfries im Erdgeschoss. Mangels Geld kam das Projekt nicht zur Ausführung.
  • 280 der etwa 500 Projekte des finnischen Architekturheroen war ein ähnliches Schicksal beschieden, sie blieben nur auf dem Papier. Die Ausstellung nimmt sich diesen Entwurfsideen in Skizzenform an und erlaubt dem Besucher ein Eintauchen in vielfältiges und anregendes Material aus fünf Jahrzehnten. Aaltos Sprache war die Zeichnung. Der Satz »Der liebe Gott hat das Papier geschaffen, damit man Architektur drauf zeichnet.« fiel in einer Unterhaltung mit Siegfried Giedion. Und auf den Einwand, er hätte ja Gedichte geschrieben, meinte Aalto nur: »Ich habe allerdings Gedichte geschrieben, einige, selbstverständlich gute. Sie wurden aber in den Sand geschrieben. In den Sand geschriebene Gedichte sind nichts für Verleger und Zeitschriften. Sie werden vom Wind veröffentlicht – er ist ein guter Verleger.« Die spielerische Übertragung dieses Dialoges in das Ausstellungsmotto entspricht der einfühlsamen Entwicklung des Konzepts durch Hannele Grönlund, die auch die Ausstellungsarchitektur zu verantworten hat, Markku Lahti, Esa Laaksonen, Hanni Sippo und Elina Standerskjöld. Flache, im Raum schwebende Leuchtsegel sorgen für materialschonendes Licht. Fotografierte Material- und Detailproben begleiten die sorgfältig ausgewählten Projektdarstellungen an einer der Längswände. Ein Band chronologisch aufbereiteter Projekte gibt einen hervorragenden Einblick in die Entwicklung und die Kontinuität des erstaunlichen Œvres. Da lassen sich die Einflüsse, die Aalto auf die Arbeit etlicher Lehrer an der TH München hatte und die im Baugeschehen hierzulande um mehr als zwanzig Jjahre zeitlich versetzt ankamen, noch einmal gut nachvollziehen. Einige von Aaltos Papier gebliebenen Entwürfe würden auch in heute laufenden Wettbewerben noch Chancen haben. Da bin ich ganz sicher.
Der Katalog setzt die Qualität fort. Partner bei Ausstellung und Katalog waren die Alvar Aalto Academy in Helsinki, das Alvar Aalto Museum in Jyväskylä und das Architekturmuseum der TU München.
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