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Zum Tod von Zaha Hadid

Diskurs
Zum Tod von Zaha Hadid

Zum Tod von Zaha Hadid
Zaha Hadid | Foto: Brigitte Lacombe

Ihre Gebäude erkennt man auf den ersten Blick. Sie tragen die unverwechselbare Handschrift einer Architektin, die mit expressiven Formen provoziert und polarisiert. Am 31. März ist die Stararchitektin ganz überraschend mit nur 65 Jahren in Miami gestorben.

»Die moderne Gesellschaft bleibt nicht, wie sie ist, und auch ihre Gebäude müssen sich mit den neuen Lebensstilen weiterentwickeln, um den Bedürfnissen ihrer Nutzer zu entsprechen.«
Zaha Hadid, 2015

Sie war der Inbegriff des internationalen Architekten-Jet-Sets, weltweit präsent und gefragt. V.a. wenn sich Städte oder Institutionen mit zeichenhaften Bauwerken positionieren wollten. Wie ihre Kollegen Frank O. Gehry und Daniel Libeskind lieferte sie stets prägnante, dynamische Formen, durch die sich die Bauherren internationale Aufmerksamkeit und Anziehung versprachen.

Am 31. Oktober 1950 in Bagdad geboren, verließ sie den Iran mit ihren Eltern schon als Jugendliche und ging in der Schweiz und in England aufs Internat. Nachdem sie ihr Mathematikstudium in Beirut abgebrochen hatte, begann sie in London an der legendären Architectural Association School of Architecture zu studieren. Im Einflussbereich von Rem Koolhaas und Bernard Tschumi verstand man ihre exzentrische Architekturauffassung. Baukonstruktion und Funktionalität waren nicht die Themen, für die sie sich begeistern konnte. Ihre Zeichnungen waren bei Galerien gefragt, doch lange gelang es ihr nicht, einen Bauherrn für einen ihrer Entwürfe zu finden. 1991 kam sie schließlich mit Vitra-Chef Rolf Fehlbaum in Kontakt, der ihr ermöglichte, das Feuerwehrhaus auf dem Firmencampus in Weil am Rhein zu bauen. Ein kleiner, wunderschöner, für seinen Zweck allerdings völlig untauglicher Bau mit scharfen Kanten, zusammengesetzt aus schiefen Ebenen und schräg gestellten Stützen.

Viel Zeit ist seither vergangen, Zeit, in der sie Erfolge verzeichnete und in der es ihr gelang, baubare Strukturen zu planen. Immer jedoch bedurfte es besonders findiger Tragwerksplaner, um ihre Entwürfe umzusetzen: seit 1999 entstanden u.a. der Landesgartenschau-Pavillon in Weil am Rhein, die Skischanze und die Stationen der Hungerburgbahn in Innsbruck sowie Museumsbauten in Cincinnati, Rom, Kopenhagen, und Taichung (Taiwan), Produktionsgebäude für BMW in Leipzig, das Wissenschaftszentrum in Wolfsburg, die Oper in Guangzhou (China) und das Wassersportzentrum der Olympischen Spiele in London 2012.

Die Bauten der Pritzker-Preisträgerin sind unverwechselbar und werden noch lange über ihren Tod hinaus für Diskussionsstoff sorgen.    ~red

Ein ausführlicher Nachruf folgt in db 5/2016.

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