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Wieder in städtischer Hand

Diskurs
Wieder in städtischer Hand

Nur zwölf Jahre lang gehörte die Weissenhofsiedlung, die 1927 anlässlich der Werkbundausstellung »Die Wohnung« auf dem Stuttgarter Killesberg errichtet wurde, der Stadt. 1939 wurde sie von den Nationalsozialisten gekauft, um sie abzureißen, und gehörte nach dem Krieg als Rechtsnachfolgerin des Dritten Reichs der Bundesrepublik Deutschland. Im Oktober nun hatte die Stadt Stuttgart die Gelegenheit, die Siedlung (und die benachbarte »Beamtensiedlung« aus etwa derselben Bauzeit) nach 80 Jahren wieder in ihren Besitz zu bringen. Einige Gebäude, darunter die beiden UNESCO-gelisteten Gebäude von Le Corbusier und Pierre Jeanneret, hatte die Stadt bereits 2002 gekauft und vorbildlich sanieren lassen.

Der Kauf umfasst 87 Wohnungen in 37 Häusern, darunter 13 mit Denkmalstatus, und zwei Gewerbeeinheiten. Der Kaufpreis beträgt knapp 17 Mio. Euro. Vermietet wurden die Wohnungen bislang von der Bonner Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) an Beamte des Bunds – und auch für die nächsten 30 Jahre hat diese ein Mitspracherecht bei der Wohnungsbelegung. Bedenken der Mieter ob der neuen Eigentümerin, die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft SWSG (die als Vermieterin nicht den besten Ruf hat), widersprach sogar die Architektenkammer: Die SWSG habe bei drei vergleichbaren Stuttgarter Siedlungen bewiesen, dass sie die Sanierung denkmalgeschützter Bauten der Moderne bewältigen könne. Auch die »Freunde der Weissenhofsiedlung« sind erfreut: Ihr Verein gründete sich bereits 1977 u. a. mit dem Ziel, die Siedlung durch die Stadt zurückkaufen zu lassen. Nun fordern sie wie die Architektenkammer, die SWSG möge genügend Mittel bekommen, um Sanierungen durchführen zu lassen – die letzte große Gesamtüberholung 1982-87 liegt immerhin schon 30 Jahre zurück (Abb.: gegenwärtiger Zustand der Häuser von J. J. P. Oud und Adolf G. Schneck). Im Gespräch ist ein Betrag von 3 Mio. Euro – das reicht aber möglicherweise nicht, die Siedlung bis zu ihrem 100. Geburtstag im IBA-Jahr 2027 in alter Frische erstrahlen zu lassen. ~dr

www.weissenhof.de

https://weissenhofmuseum.de

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