Zwischennutzungskonzept schafft preiswerten Wohnraum
Students-Loft
Diplomarbeit von Michael Sauter und Sven Becker im Sommersemester 2005 an der Universität Stuttgart, Institut für Baukonstruktion und Entwerfen 1. Betreuung: Peter Hübner
Students-Loft ist als Zwischennutzungskonzept für leer stehende Immobilien gedacht und ermöglicht Studenten in Städten mit Wohnungsnot, »Start-ups« oder Backpackern ein individuelles, junges und vor allem bezahlbares Wohnen.
Es ist ein Wohnkonzept, bei dem jedem Bewohner eine Wohnbox von 8 m² Wohnfläche und 12 m² »Freifläche« zur individuellen Nutzung zur Verfügung steht. Die Wohnbox ist mit einem 1,20 Meter breiten Bett, vier Auszügen, einem Schreibtisch, Mobiliar für die »Freifläche«, einer Garderobe und einem außen liegenden Container zur Aufbewahrung, zum Beispiel von Küchenutensilien ausgestattet. Technische Details und die effiziente Nutzung des Raums sollen für ein angenehmes Wohnen sorgen. Die Boxen können in leer stehende, schwer vermietbare Büro- oder Gewerbeetagen eingestellt werden. Den Eigentümern der Gewerbe-Immobilien eröffnet sich so die Möglichkeit der Reaktivierung ihrer Immobilie. Die Wohnboxen sind baurechtlich als Möbel deklariert und müssen deshalb nur geringe brandschutzrechtliche Anforderungen erfüllen, was einen schnellen und kostengünstigen Umbau der jeweiligen Immobilie ermöglicht. Der Eingriff in den Bestand lässt sich auf ein Minimum reduzieren, so dass der ursprüngliche Grundriss erhalten bleibt. Nach der Ergänzung der Immobilie durch den Einbau von sanitären Anlagen und Küche – Gemeinschaftseinrichtungen wie Internetpool, Leseecke, Fitnessbereich sind ebenfalls denkbar – werden die Wohnmöbel in ca. 2,50 Metern Abstand zur Außenwand in einer Reihe aufgestellt. Ein zu öffnendes Wandelement erweitert nach Bedarf den individuellen Wohnraum in der Box bis zur Fassade hin.
Realisierung Während der gesamten Entwurfsphase waren die Diplomanden mit der Suche nach Sponsoren, die es ihnen ermöglichen sollten, eine erste Wohnbox pünktlich zur Abgabe im Foyer der Universität aufzustellen, beschäftigt. Materialspenden vieler Firmen zum Beispiel von Abet Laminati, Berker, Armstrong DLW, private Spenden und die Unterstützung durch die Schreinerei Holzkultur Bodmer & Knödler ermöglichten letztendlich die Umsetzung dieses Vorhabens. Der Prototyp wurde von Michael Sauter und Sven Becker in Eigenarbeit hergestellt und zusammengebaut.
Michael Sauter, Sven Becker
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