In Berlin ist nicht nur der (Wiederauf-)Bau von Schlössern eine kontroverse Angelegenheit, auch der Bau vor einem Schloss ist es. Das beweist der Architekturwettbewerb für den Neubau eines Besucherzentrums am Schloss Charlottenburg. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) will es westlich des Ehrenhofvorplatzes errichten. Der Bau darf auf keinen Fall »auftrumpfen«, lautete die Vorgabe. Den ersten Preis vergab die Jury an den Entwurf des Stuttgarter Büros Bez+Kock [1] und zwei dritte Preise an die Berliner Büros Kuehn Malvezzi und Müller/Reimann. Das Besucherzentrum wird in Verlängerung der Kleinen Orangerie gebaut, links von der Hauptansicht der Schlossfassade. Es soll das Schloss von Servicefunktionen freihalten. Für einen barrierefreien Besuchereingang soll der Küchenflügel umgebaut werden. Bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg stand hier das Hausarchiv der Hohenzollern, von dem nur ein Wachhäuschen erhalten ist. Bez+Kock haben einen zweigeschossigen Glaspavillon entworfen, der »einen repräsentativen und gut auffindbaren Auftakt herstellt«, so die Jury. Der Neubau mit seiner filigranen Stahl-Glasarchitektur gibt dem Orangengarten mehr Fassung. An seinen Kopfenden liegen bepflanzte Dachterrassen. Gusseiserne Stützen und Gitterroste definieren die Fassaden. Zwei Volumina gliedern das EG in drei Bereiche. Mittig befindet sich der Empfang, der östliche Gebäudekopf mit Museumsshop ist zu den Besuchern orientiert. An der Westseite befinden sich Schließfächer und WCs. Das Café liegt im OG. Die Architekten schlagen für die Interieurs Lehm-Halbschalen und Ziegelwände vor, also natürliche, handwerklich verarbeitete Materialien. Die zarten Stahlstützen in der Fassade kontrastieren mit den Kappendecken. Die optische Auswirkung auf das Charlottenburger Schloss soll so möglichst gering bleiben.
Entwurf für Besucherzentrum am Schloss Charlottenburg
Stahl, Glas und Kappendecke
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