Eine ungewöhnliche Allianz aus Mieterbund, Caritas und der Bauindustrie hat im August dringend ein Umsteuern in Sachen Wohnungsbau eingefordert. Das Pestel-Institut hatte im Auftrag des »Verbändebündnis Soziales Wohnen« die Studie »Akutplan für soziales und bezahlbares Wohnen in Deutschland« erstellt. Darin kommen die Wissenschaftler zum Schluss, eine Entspannung auf Deutschlands Wohnungsmärkten sei nicht in Sicht; im Gegenteil führe der dauernde Schwund von Sozialwohnungen zur Ausgrenzung von Alleinerziehenden, Älteren, Behinderten, Geflüchteten usw. Als »Minimalziel« nennt das Institut zwei Mio. neue Sozialwohnungen bis 2030 – was einem Neubau von 80 000 Einheiten pro Jahr entspricht, schlappe 53 000 mehr als etwa im vergangenen Jahr. Dazu müssten Bund, Länder und Kommunen deutlich mehr und verlässlichere Förderungen anbieten, günstiges Bauland aktivieren, die Infrastruktur ausbauen und v. a. zugewiesene Gelder auch für den Wohnungsbau ausgeben. ~dr
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