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Luxemburg: An der Place de l’Europe

Diskurs
Luxemburg: An der Place de l’Europe

Luxemburg: An der Place de l’Europe
Die Stadt Luxemburg, die in den achtziger Jahren einen kometenhaften Aufstieg als EU-Zentrum und Finanzplatz erlebt hat, wird zur Kulturstadt ausgebaut. Nach Christian de Portzamparcs Philharmonie ist das neue »Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean« unmissverständlicher Ausdruck dieser politischen Ambition. Schon 1997 war der berühmte sinoamerikanische Architekt Ieoh Ming Pei aus New York eingeladen worden, das riesige neue Museum für zeitgenössische Kunst zu entwerfen: Am 1. Juli 2006 wurde es eröffnet.

Das Museum liegt am Rande des Kirchberg-Plateaus, zwischen Place de l’Europe und dem Fort Thüngen. Die pfeilförmigen Umfassungsmauern des Forts ergaben die ungewöhnliche asymmetrische V-Form von Peis Neubau. Die introvertierte Form des Forts mit seinen wehrhaften Mauern findet sich auch im Neubau nebenan: Pei hat einen umschlossenen Zentralraum entworfen, wie er der chinesischen Bautradition entspricht, der formalistisch und dennoch einfach und monumental wirkt. Die Wände wurden innen und außen mit einem Kalkstein aus Burgund verkleidet, der für die Wirkung von Peis Räumen wesentlich ist. Während die Nordfassade, hinter der die Ausstellungsgalerien konzentriert sind, nur minimale Öffnungen hat, ist die Südfassade völlig verglast und bietet Ausblicke auf die Silhouette der Stadt. Das Museum mit drei Ebenen hat von außen unsichtbare Oberlichter. Im Erdgeschoss liegen Wintergarten und Skulpturenhof neben der Eingangshalle. Pei hat mit dem Ostflügel der National Gallery in Washington, der Louvre-Pyramide in Paris und dem Deutschen Historischen Museum in Berlin einen neuen Museumstypus entwickelt, der der breiten Öffentlichkeit niedrigschwelligen Zugang ermöglicht. Die Rolle der Architektur sieht Pei als »Diener der Kunst« und nicht als Selbstzweck. Seine Architektur versucht nicht, die Kunst zu dominieren, sondern will ihr einen Rahmen bieten, der bei Pei erwartungsgemäß klassisch-modern und streng geometrisch ausfällt und sich selbst als bildhauerisches Kunstwerk versteht. Ulf Meyer

siehe auch
Vom Banken- zum Kulturstaat »
Luxemburg entwickelt sich zur Kultur-, Finanz- und EU-Hauptstadt


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