Sie wollen provozieren. Sie sollen provozieren — die Arbeiten von @TheQueerArchitect. Der Betrachter sieht in der Ausstellung »Das Coming-Out der Architektur« im Stuttgarter Wechselraum eine alternative Realität. Die anonymen Künstler verwenden Bilder aus dem Internet und verändern sie: frech, spielerisch und selbstbewusst. So entsteht eine andere, »queere« Architekturgeschichte. Plötzlich bevölkern schwule Stilikonen, Butches, Dykes, Ladyboys und Shemales die Architektur. Le Corbusier bemalt Eileen Grays legendäres Haus E 1027 mit Keith-Haring-Figuren; Peter Zumthors Thermalbad in Vals verwandelt sich zum Cruising Ground; und in Mies van der Rohes Barcelona-Pavillon taucht statt Georg Kolbes »Frühlicht«-Statue plötzlich der »Barberinische Faun« aus der Münchner Glypthotek auf. Die Ausstellung wird zum kollektiven Coming-Out! Den Bildern ist eine Leichtigkeit, Lebensfreude und Sexyness eingeschrieben, die in der Architektur oft vermisst wird. @TheQueerArchitect startete als Projekt im ersten Covid-19-Lockdown im Frühjahr 2020. Die anonymen Macher/innen verbreiten ihre Arbeiten vorrangig über die Plattform Instagram. Die Ausstellungsarchitektur stammt von Iassen Markov und Julian Friedauer vom Architektur- und DJ-Label @Technobeton, die die Ausstellung gemeinsam mit dem Architekturhistoriker Dr. Uwe Bresan kuratiert haben. Die Finissage findet am 26. September 2022, 19 Uhr mit der Buchvorstellung »Schwule Architekten: Verschwiegene Biografien vom 18. bis zum 20. Jahrhundert« statt.
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