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Brücke aus dem Sack

Interdisziplinäres Brückenbauseminar an der TU München
Brücke aus dem Sack

Der Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion (Leitung Prof. Stefan Winter) ist organisatorisch dem Institut für Baustoffe und Konstruktion der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen der Technischen Universität München angegliedert. Am Lehrstuhl sind sowohl Architekten als auch Bauingenieure beschäftigt. Dies und die gemeinsamen Projekte mit Fachbereichen der Architekturfakultät sind Ausdruck des Anspruchs zur interdisziplinären Zusammenarbeit von Architekten und Ingenieuren. Der Lehrstuhl nimmt Aufgaben in den Studiengängen Bauingenieur- bzw. Baustoffingenieurwesen wahr und, zusammen mit dem Fachgebiet Holzbau (Fakultät für Architektur, Prof. Hermann Kaufmann), auch im Studiengang Architektur.

Neben der Tragwerkslehre und den Methoden der Darstellung ist das Fach Baukonstruktion das Kernstück der Unterstufenlehre des Lehrstuhls. Im Rahmen dieser Veranstaltung fand im Sommersemester 2004 die Übung »Brücke aus dem Sack« statt.
Nachdem im vorangegangenen Wintersemester in Form von Vorlesungen und Stegreifübungen einige Grundlagen der Baukonstruktion vermittelt worden waren, sollten nun, im zweiten Studiensemester für die Studierenden des Bauingenieur- bzw. Baustoffingenieurwesens das Entwerfen, Konstruieren und Bemessen eines einfachen Tragwerks geübt werden. Die Aufgabenstellung sah vor, in Gruppen von jeweils fünf Studierenden eine Brücke zu entwickeln, die eine Weite von drei Metern überspannen und eine Person sicher tragen konnte. Die Brücke sollte aus Elementen zusammengesetzt werden können, die alle in einen Müllsack der Größe 109 x 70 cm passten. Alle Materialien waren zugelassen. Ziel war unter anderem eine möglichst leichte Konstruktion.
Die Studierenden näherten sich dem Thema zunächst über Zeichnungen und Modelle; regelmäßig fanden Betreuungen durch Architekten und Ingenieure statt. Schließlich hat jede Gruppe ihren Entwurf 1:1 gebaut.
Bei der Abschlussveranstaltung im Innen- hof der TU wurden die ca. 20 Konstruktionen zunächst gewogen und anschließend durch Prof. Winter einem Belastungstest unterzogen.
Die Zweitsemester waren durchweg mit großem Engagement bei der Sache. Mancher musste schmerzlich erfahren, dass Entwerfen immer auch Verwerfen bedeutet. Am Ende jedoch wurden die Mühen durch das Erlebnis belohnt, eine funktionierende Tragkonstruktion von der ersten Idee bis zur handwerklichen Ausführung gebracht zu haben. Neben viel Spaß brachte der vergleichende Belastungstest am Ende des Semesters auch die Erkenntnis, dass selbst eine ausgesprochen einfache Aufgabenstellung eine Vielzahl von verschiedenen und dennoch gleichermaßen »richtigen« Lösungen hervorbringen kann. Klaudius Henke
Der Autor ist Assistent am Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion an der TU München. www.hb.bv.tum.de
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