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Hygiene und Toilettenkultur spielen in Japan eine zentrale Rolle. Beheizbare Toiletten, bei denen der Intimbereich mit einer Wasserdusche gereinigt und anschließend geföhnt wird, gehören in vielen Haushalten (nicht nur im Fernen Osten) mittlerweile zum Standard. Und auch die öffentlichen Toiletten sind in Japan weitaus hygienischer als andernorts. Kaum zu glauben also, dass diese dennoch nur ungern genutzt werden, da sie als dunkel, schmutzig und unheimlich gelten. Um diesem »Missstand« zu begegnen, wurde das Projekt »The Tokyo Toilet« ins Leben gerufen. 17 neue Toilettenhäuser sind für die japanische Hauptstadt geplant, entworfen von bekannten Architekten und Gestaltern. Wichtigste Maßgabe: Die Toiletten sollen eine inklusive Nutzung ermöglichen – unabhängig von Geschlecht, Alter oder eventuellen körperlichen Beeinträchtigungen. Ausgestattet wurden sie u. a. vom japanischen Sanitärhersteller Toto.
Im Toilettenhaus »White« von Kashiwa Sato beispielsweise sind die fünf Toilettenräume unisex und inklusiv gestaltet. Installiert wurden u. a. Dusch-WCs, Klappsitze und sensorgesteuerte Waschtischarmaturen. Besucher wählen die passende Toilette nach ihren Bedürfnissen und der jeweiligen Ausstattung aus, nicht nach ihrem Geschlecht. Nachts leuchtet der kompakte Kubus wie eine schwebende Straßenlaterne. Sato hat auch
die Piktogramme entworfen, die für alle Toiletten im Tokyo-Toilet-Projekt genutzt werden. Weitere Toilettenhäuschen – beispielsweise von Kengo Kuma, Shigeru Ban, Tadao Ando oder auch Toyo Ito – sind auf der Website des Projekts zusammengestellt.