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Blockheizkraftwerk · Powerstation

Anerkennung · Commendation
Blockheizkraftwerk · Powerstation

Beurteilung der Jury In exponierter Lage, auf dem Kirchberg Plateau von Luxemburg, wurde zur Energie-Versorgung eines dort neu entstehenden Stadtteils ein Blockheizkraftwerk mit Verwaltungsgebäude errichtet. Aus der hierfür unumgehbar notwendigen Zusammenarbeit von Architekt und Ingenieur entstand ein prägnant klar gegliederter Sichtbetonbau, dessen technische Funktion eindrucksvoll als gestaltendes Merkmal herausgestellt wurde.

Das Heizkraftwerk ist zur Straße hin in vier Segmente aufgeteilt, die seitlich durch ein dreigeschossiges Verwaltungsgebäude und einen gleich hohen geschlossenen Wärmespeicher gefasst werden. Jedes der vier Heizkraftwerksegmente ist mit einem Kamin versehen, enthält einen Heizkessel und Motoren. Verglaste Sichtschlitze trennen die Segmente voneinander. Sie bringen zum einen Tageslicht in die Kesselanlagen, gewähren Passanten aber auch interessante Einblicke in die technische Innenwelt eines Kraftwerkes.
In einer bemerkenswerten Einheit schafft es das Gebäude, sich in die Randbebauung einer Hauptverkehrsstraße einzupassen, ohne dabei seine Prägnanz als gewichtiger Kraftwerksbau zu verlieren.
Architekt und Ingenieur stimmten bei der Gebäudekonzeption zunächst ihre allgemeinen Regeln ab. Auf der Basis der sich hieraus ergebenden Grundsätze, Schnittstellen und Freiräume schufen sie einen Industrie- und Verwaltungsbau, der die gute Zusammenarbeit beider Disziplinen deutlich und markant herausstellt.
Purismus Eigentlich gibt es bei einem Kraftwerk nicht viel zu verwalten. Das luxemburgische Energie-Unternehmen entschloss sich aber, mit dem Bau für die neue Fernwärmeversorgung seinen Hauptsitz auch in dessen Nähe an die Magistrale des J.F. Kennedy Boulevards zu verlegen. Nicht nur diese ungewöhnliche Kombination forderte Architekten und Ingenieure heraus, auch die prominente Lage. Schließlich galt es, ein rein funktionales und technisch komplexes, dazu noch Raum greifendes Bauwerk in Kombination mit einem Bürogebäude in ein städtisches Gefüge einzupassen. Die Bedingungen waren günstig. Auf bestehende, kleinteilige Bausubstanz musste keine Rücksicht genommen werden. Kirchberg-Nord ist ein sich erst langsam entwickelndes Gebiet, in dem Großmaßstäblichkeit vorherrscht. Banken, Kaufhäuser und Kultureinrichtungen prägen diesen neuen Stadtteil von Luxemburg.
Dass es dem Architekten gelang, diese so unterschiedlichen Funktionen als ein Bauwerk erscheinen zu lassen, ist auch der effektiven Zusammenarbeit mit dem Anlagenbauer zu verdanken, denn für große Blockheizkraftwerke ist Dreigeschossigkeit keine übliche Bauhöhe. Beim genauen Betrachten zeichnen sich Differenzierungen ab. Am deutlichsten geben die vier hohen Schornsteine in der Mitte des Gebäuderiegels einen Hinweis auf ihre Funktion. Unterstützt wird die Symbolik der aufstrebenden Türme durch die optische Trennung der zugeordneten Produktionseinheiten. Dieses serielle Nebeneinander von Wandflächen und Scheiben wird auf der linken Seite vom hermetisch geschlossenen Block mit den tief in die Erde reichenden Wärmespeichern gefasst. Rechts schließt der Verwaltungsbau mit seiner gläsernen Fassade an, die den Funktionswechsel zwar markiert, mit dem betonten, umlaufenden Betonrahmen jedoch wieder zum Teil des Ganzen werden lässt.
Cornelia Krause

Jury’s Assessment In exposed conditions on Luxembourg’s Kirchberg Plateau, a block-type thermal power station with administration building has been built for the supply of energy to the new local district. Necessarily close collaboration between architect and engineer has produced a clearly articulated exposed-concrete building, whose technical function is impressively expressed as a formal feature.
The thermal power station is divided into four segments perpendicular to the street, framed by a three-storey administration building and a box-form heat storage facility. Each of the three power station segments contains a boiler, engines and a stack. The segments are separated from each other by glazed viewing slots, bringing daylight into the boiler rooms and offering passers-by an intriguing glimpse into the inner-world of a thermal power station. In a remarkable display of unity, the building manages to relate to the street- scape of a main artery road, without compromising its stature as a weighty power station.
Architect and engineer consulted on basic rules at the building conception stage. On the basis of the agreed principles, interfaces and freedoms, they achieved an industrial and administration building that clearly and strikingly expresses good cooperation between both disciplines.
Purismus Although there is not a great deal to administer in a power station, the Luxembourgian energy concern decided to locate its headquarters together with a new long-distance heat supply facility along the main thoroughfare, J.F. Kennedy Boulevard. This unusual combination, as well as the prominent location, presented a chal- lenge to the architects and engineers. Ultimately the aim was to fit a purely functional, technically complex and space-consuming building, in combination with an office building, into an urban structure. The conditions were favourable. Small existing buildings could be disregarded. North Kirchberg is principally a slow developing district where the large-scale predominates. Banks, department stores and cultural institutions shape this new quarter of Luxembourg.
That the architects succeeded in giving such different functions the appearance of a single building is also due to the effective collab- oration with the plant construction company – three storeys being an unusual height for a large block-type thermal power station. Differentiations begin to emerge at closer inspection. Four stacks in the middle of the building give a clear indication of function. The image of the soaring towers is strengthened through optical separation of their corresponding production units. To the left, this series of wall blades and surfaces is bookended by an airtight block housing a heat storage facility which extends deep into the ground. The right-hand side is closed by the administration building with its glazed façade, which although signifying a change of function, clearly belongs to the overall building with its emphasised surrounding concrete frame.


  • Blockheizkraftwerk, siehe auch db 3 / 04 · Powerstation, see also db 3 / 04
    Bauherr · Client: Blockheizkraftwerk · Powerstation: Stadt Luxemburg;
    Verwaltungsgebäude · Administration building: Luxenergie
    Tragwerksplaner · Structural engineer: E&H Consult, Mamer (L)
    Haustechnik · Mechanical Engineer: Goblet&Lavandier (Elektrotechnik), Luxemburg (L);
    Felgen&Associés (Heizung, Lüftung, Sanitär), Luxemburg (L)
    Beton · Concrete: Atelier Jean-Pierre Aury, Colonard (F)
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