Eigentlich gibt es sie schon seit mehreren hundert Jahren, die Doppelfassade: Bereits im 17. und 18. Jahrhundert wurde mit dem Kastenfenster ein Zwischenraum als zusätzlicher Wärmepuffer genutzt; in alten (Bauern-)Häusern findet sich auch heute noch dieses »Winterfenster«, das inzwischen als neue, komplexere Variante weiterentwickelt und produziert wird. Auch moderne doppelschalige Fassaden, als volltransparente Gebäudehülle aus Glas konstruiert, greifen die Tradition der thermischen Pufferung auf, müssen sich allerdings gegen viel Kritik und Vorurteile behaupten – wurden doch unlängst auch mehrere Negativbeispiele bekannt, die meist auf Planungsfehler zurückzuführen sind. Hohe Investitionskosten lassen sich so nicht immer mit behaglichen Innentemperaturen und niedrigeren Nutzungskosten wettmachen; nicht immer tritt kühle Frischluft dort ein, wo sie soll, durchströmt die Fassade in beabsichtigter Richtung und entweicht wiederum in der vorgesehenen Abluftöffnung. Haustechniker werden oftmals zu spät hinzuge-schaltet, wenn es nicht mehr um Gebäudeform, Ausrichtung oder generelle Entscheidungen über Heizung und Lüftung geht. Frühe »Integrale Planung« heißt daher die Devise, auch wenn oder gerade weil bei (meist großen) Bauvorhaben die zusätzlichen Fachplaner, je nach Entwurf, Ausführungsplanung oder ergänzenden Simulationen, oft wechseln. cf
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Trockene Socken
