Renewing Cities Von Carl Fingerhuth ist das Wort überliefert, in der Stadtplanung spiele man nicht mehr Puzzle, sondern Domino. In einem Prozess reagieren die Beteiligten abwechselnd auf die jeweils vom anderen gemachten Vorgaben. Zeitlich und räumlich konzentriert lässt sich dieser Prozess im Fall von Konversionsflächen beobachten. Dabei sind die von Bahn, Industrie oder dem Militär nicht mehr genutzten Flächen meist unverhoffte Chancen für die Stadt, problematischen Entwicklungen in ihrem Herzen entgegenzusteuern, den Mangel an Wohnraum, an Grünflächen zu mindern oder wichtige Verbindungen herzustellen. So groß die Chance, so anspruchsvoll aber auch die Aufgabe: Besitzverhältnisse, Kontamination und erhaltenswerte Architektur, für die sich nicht sofort ein Investor begeistern mag, stehen anspruchsvollen Wünschen und Planungen gegenüber. Das neue Stück Stadt ist so mehr als ein Dominospiel, denn in ihm müssen gleichzeitig die Erwartungen des einen mit denen des anderen zur Deckung gebracht werden; dies ist in einem Nacheinander der Aktionen nicht mehr zu beschreiben. Daher brauchen alle zähe Geduld, soll es am Ende nicht den Gewinner auf der einen und den Verlierer auf der anderen Seite geben. Architektur gegen Stadt, Verwertung gegen städtischen Anspruch, Freiflächen gegen Rendite. Stadt kann nur erneuert werden, wenn es nicht um Entweder – Oder geht. C. H.
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