Die Zeiten, da potente Landesfürsten zur eigenen Erhöhung Musentempel errichteten, sind vorbei. Die Gründe für den Bau von Museen sind vielschichtig geworden. So spielen neben städtebaulichen Überlegungen verstärkt wirtschaftliche Interessen eine Rolle. Als Rem Koolhaas sich kürzlich mit dem Thema beschäftigte, fand er heraus, dass die fortschreitende Zunahme der Museumserweiterungen in den letzten 15 Jahren exakt der Entwicklung der Wallstreet-Indices entspricht. Museen sind also ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt. Dies funktioniert aber nur, wenn den Interessen aller gedient ist. Die Bandbreite von Anforderungen, denen Museen heute gerecht werden müssen, hat sich deshalb enorm erweitert. Zu den klassischen Funktionen Bewahren und Präsentieren gesellen sich Forschung, Didaktik und Kommerz, das Museum muss Event-Raum sein, Schule, Forschungsstätte und Kaufhaus zugleich. Nicht nur die Besucher verlangen danach. ge
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