Landauf, landab macht sich in Deutschland eine Mentalität breit, die jeden, der mit seiner Arbeit Geld verdienen will, das Fürchten lehrt. Die Menschen wollen ganz viel haben und das möglichst für wenig Geld. Dass »billig« nur durch Drücken der Material- und Produktionskosten angeboten werden kann, scheint die wenigsten zu interessieren. Reicht das nicht, geht es an die Personal- und Unterhaltungskosten. Auch darauf können viele verzichten (wenn nicht gerade ihr Job davon betroffen ist). »Einkaufsvergnügen« reduziert sich heute darauf, dass man sich die abgepackte Ware aus aufgerissenen Pappkartons herauszerrt. Das dazugehörige Umfeld sieht nicht viel anders aus. Aufhalten mag sich hier niemand so richtig. In allen Discountern verführt nicht die Ware und ihre Umgebung, sondern allein der Preis – und das Schlimme ist, dass diese »Verhässlichung« weiter zunimmt. Dafür wiederum sind die Bundesbürger bereit, viel zu zahlen – nicht in Cent und Euro, sondern gegen die Zukunft unserer erlebbaren Umwelt. Die Verödung deutscher Innenstädte nach amerikanischem Vorbild deutet sich jetzt schon an. Gegen diese Verrohung ästhetischer Wahrnehmung wenden sich unsere vorgestellten Projekte. kr
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