Immer seltener haben Architekten die Gelegenheit, für die von ihnen entworfenen Gebäude auch für die Innenraumgestaltung verantwortlich zu sein. Grund dafür ist die oft noch nicht feststehende Nutzung zum Zeitpunkt der Planung oder aber der Bauherr will seine eigenen Vorstellungen mit einem von Ihm beauftragten Innenarchitekten verwirklicht wissen. Zum Glück müssen es nicht immer nur Neubauten sein, um anspruchsvolle Innenräume zu realisieren. Oft ist ein Besitzerwechsel Anlass, eine völlig neue Funktion unterzubringen, die mit der ursprünglichen gar nichts zu tun hat. Die vorgefundene Situation ist in den seltensten Fällen für den Planer ideal. Sie verlangt eine andere Kreativität, die nicht nur herausfordert, sondern sogar inspirieren kann – wie bei den Stuttgarter Architekten Bottega + Ehrhardt, für die die verschiedenen Fensterformate und zwei massive, tragende Wandscheiben mitten im Raum die Idee lieferten: eine buchstäblich bewegliche Lösung für einen kleinen Veranstaltungsraum. In St. Pölten waren es die gelenkten Kundenströme eines gewöhnlichen Einkaufszentrums, deren Geometrie zur Grundlage des Entwurfs für die ver- kaufsrelevanten Elemente einer Apotheke wurden. Ein »in Bewegung geratenes« Loft in Berlin und ein »ge- bogener« Präsentationsraum ergänzen die Reihe der vor- gestellten Projekte. kr
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