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Ruine in neuem Gewand

Stadtfestung in Baena (ES)
Ruine in neuem Gewand

Die andalusische Kleinstadt Baena hat ihre historische Silhouette wieder. Die Türme der auf einem Hügel gelegenen Festung ragen schon von weitem sichtbar aus dem Häusermeer. Mit Respekt vor der archäologischen Substanz hat der Architekt José Manuel López Osorio eine Festung aus dem 14. Jahrhundert in modernen Formen wiederaufgebaut. Dabei wurden sechs der acht, teils nur noch in Fragmenten vorhandenen Türme sowie ein Großteil des Walls vervollständigt und so die ursprünglichen Volumina wiederhergestellt.
Das Bauwerk, auf den Ruinen einer muslimischen Anlage errichtet und später zum Schloss umgebaut, war im Laufe der Zeit stark verfallen. Im 19. Jahrhundert hatte der Besitzer einen Großteil der Türme und Wälle abreißen lassen. Später nutzte die Stadt den Innenhof, um dort Wasserreservoirs anzulegen. Danach fiel die Festung der Vergessenheit anheim. Teils lagen die Ruinen unter meterhohem Schutt.
Inzwischen stehen sie unter Denkmalschutz. Bevor nun mit dem Wiederaufbau begonnen werden konnte, war eine aufwendige, fünf Jahre währende archäologische Intervention notwendig, anschließend wurden die Reste grundlegend stabilisiert.
»So eine Nachbildung beruht natürlich immer auf Annahmen«, sagt der Architekt, der u. a. historische Fotografien zurate zog. »Dieser thesenhafte Charakter sollte immer erkennbar sein.« Das neue Mauerwerk besteht daher aus klar unterscheidbarem, aber dennoch nicht ortsfremdem hellen Sandstein. Beim Bau wurden die handbehauenen Quader unterschiedlicher Größe mit offenen Stoßfugen vermauert, sodass durch die Lücken natürliches Licht ins Innere fällt. Neues Mauerwerk und Bestand sind klar unterscheidbar, korrespondieren dennoch harmonisch miteinander – auch aufgrund ihrer unregelmäßigen Oberfläche. Verankert wurden die Wände über Stahlbetonkerne im Innern der Türme, die auf einem Sandbett ruhen.
Die Türme sind mit Brücken und Laufstegen aus Iroko-Planken verbunden, die den früheren Verlauf der Wehrgänge nachzeichnen. Dabei passen sich die neuen Bauteile den archäologischen und historischen Gegebenheiten an. Kein alter Stein sei bewegt worden, so der Architekt.
Ursprünglich sollte die Burg als Kultur- und Ausstellungszentrum genutzt werden, in das auch die fünf imposanten Wasserbassins, mit einem Durchmesser von jeweils 15 m, integriert werden sollten. Doch dafür fehlt bisher das Geld. So bleibt den Bewohnern vorerst nur der Spaziergang auf und durch die Anlage – immerhin mit schönen Aus-und neuen Einblicken.
~Julia Macher
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