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Vom Mittelalter bis in die 70er

Jurybericht zum db-Wettbewerb »Respekt und Perspektive. Bauen im Bestand«
Vom Mittelalter bis in die 70er

Vom Mittelalter bis in die 70er
Die Resonanz auf den neuen db-Wettbewerb war mit über 350 Einreichungen aus Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz phänomenal, die Bandbreite der Projekte enorm: sanierte und umgenutzte Schul- und Gewerbebauten, Wohngebäude, Kirchen und Schlösser von über-funktional, fast spröde bis poetisch; die eingesetzten Materialien reichten von Low-Tech bis High-Tech, die vorgenommenen baulichen Maßnahmen von unauffällig bis radikal. Die beiden Preisträger (Studentisches Wohnhochhaus in München und Kloster Marienstern in Mühlberg/Elbe) sowie die vergebenen Anerkennungen spiegeln genau das wider und bilden zudem die Vielfalt der anfallenden Aufgaben beim Thema Bauen im Bestand ab.

Text: Ulrike Kunkel

Energetische Sanierungen von Verwaltungsbauten der 50er bis 70er Jahre sowie von Geschosswohnungsbauten und Einfamilienhäusern der Jahrhundertwende und der 30er Jahre, denkmalgerecht sanierte Schulbauten, Fassadensanierungen, Umnutzungen von Schlössern, Burgen, Kirchen, landwirtschaftlichen Gebäuden und Gewerbebauten sowie Erweiterungs- und Ersatzbauten innerhalb eines bestehenden Ensembles galt es bei der Jurysitzung zum neuen db-Wettbewerb am 10. Oktober in Stuttgart kritisch unter die Lupe zu nehmen. Von der db initiiert und in Kooperation mit Saint-Gobain Weber ausgeschrieben, würdigt der in diesem Jahr erstmals vergebene Preis Projekte, bei denen es gelingt, dem Bestand mit dem ihm angemessenen Respekt zu einer tragfähigen Perspektive zu verhelfen.
Bei 366 Einreichungen war der Zeitplan für die Jury eng gesteckt, das Pensum für einen Tag umfangreich. Begutachtet und bewertet wurden die Arbeiten anhand der eingereichten Projektbeschreibungen und -daten sowie anhand des Plan- und Bildmaterials unter technischen und gestalterischen Gesichtspunkten.
Am frühen Abend hatte die siebenköpfige Fachjury bestehend aus Claus Anderhalten (Anderhalten Architekten), Matthias Burkart (4a Architekten), Peter Voit (Transsolar Energietechnik), Christian Duder (Werner Sobek Ingenieure), Georg J. Kolbe (Saint-Gobain Weber), Christian Schönwetter (Redakteur db-Metamorphose) und Ulrike Kunkel (Chefredakteurin db) einen ersten und einen zweiten Preis gekürt sowie dreimal eine »Engere Wahl« und acht Anerkennungen ausgesprochen. Alle prämierten Projekte werden auf den folgenden Seiten vorgestellt und im Rahmen der Preisverleihung Mitte Dezember in Stuttgart ausgestellt.
Zu Beginn der Sitzung drehten alle Jurymitglieder eine individuelle Runde in den Seminarräumen des Verlags, in denen die eingereichten Entwürfe auf Tischen und an Stellwänden dicht gedrängt präsentiert wurden. Vereinzelt wurde dabei bereits in kleinen Gruppen diskutiert, und schnell wurde klar, dass die Juroren je nach ihrer Profession bei der Betrachtung natürlich unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Mit farbigen Klebepunkten wurde eine gewisse Vorauswahl an Favoriten gekennzeichnet, die in der zweiten, gemeinsamen Runde auf jeden Fall im Rennen blieben; bei allen nicht markierten konnte so relativ rasch und in Übereinstimmung über »hop oder top« entschieden werden. In der nächsten Runde setzte man sich mit den in der Auswahl verbliebenen Projekten nun noch einmal eingehender auseinander: Was lässt sich über die Herangehensweise und den Umgang mit dem Vorgefundenen sagen? Welche Eingriffe in den Bestand wurden vorgenommen? Was lässt sich über Gestaltung, Einbettung in den städtebaulichen Kontext, verwendete Materialien und was über das Energiekonzept sagen? Und wie sind die einzelnen Aspekte und Maßnahmen in Relation zueinander zu setzen und zu bewerten? Die meisten Kandidaten waren schnell ermittelt und relativ unstrittig, über andere wurde intensiv diskutiert; doch letztlich fanden alle Jurymitglieder einige ihrer Favoriten in der letzten Runde wieder, in der es ursprünglich um die Vergabe eines Preises (dotiert mit 10 000 Euro) und die Vergabe von Anerkennungen in verschiedenen Kategorien gegangen wäre. Doch das erschien, aufgrund der hohen Qualität, der Anzahl und der großen Bandbreite der eingereichten Projekte nicht nur fast unmöglich, sondern auch schlicht unbefriedigend, sodass sich die Jury spontan entschloss, einen zweiten Preis zu benennen, für den der Auslobungspartner Saint-Gobain Weber ebenso spontan bereit war, eine zusätzliche Preissumme von 5 000 Euro beizusteuern.
Mit der Prämierung des 1. Preisträgers (Sanierung eines studentischen Wohnhochhauses der 70er Jahre von Knerer und Lang) sendet der Wettbewerb nun dezidiert eine »politische Botschaft«, mit dem 2. Preis (Kloster Marienstern von Angelis & Partner) wird eine vorbildliche, »klassische« Arbeit im Bereich Bauen im Bestand gewürdigt. Doch überzeugen Sie sich auf den nächsten Seiten selbst und lernen Sie die Projekte und die Begründungen der Jury kennen. •
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