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Wiederbelebung einer Institution

Veranstaltungszentrum in Hannover
Wiederbelebung einer Institution

~Hartmut Möller

Auf einem ehemaligen Industriegelände in Hannover-Limmer entsteht derzeit nach Plänen von Hübotter + Stürken der »Stichweh Leinepark«. Bereits 1890 eröffnete auf dem Grundstück die »Schwanenburg«, eine Gastronomie mit Konzertsaal. Sie wurde wenig später vom Unternehmer Max Rüdenberg übernommen und um dessen Privatdomizil sowie eine Bettfedernfabrik ergänzt. 1960 musste das beliebte Ausflugslokal jedoch dem Bau des Westschnellwegs und eines Universitätsinstituts weichen.
Im Zuge der Umgestaltung des Areals entschied man sich nun für die Wiederbelebung der Institution »Schwanenburg« in der Lagerhalle des einstigen Fabrikgebäudes. Dessen Fassade wurde gereinigt, ausgefugt, Steingruppen ausgewechselt, der obere Kranz komplett aufgemauert und sämtliche neu angefügten Bauteile (Erweiterung für Büroflächen, Fahrstuhl, Fluchttreppe, Gaststätteneingang) in Cortenstahl ausgeführt. Abgebrochene Anbauten zeichnen sich auf der Ostseite als geputzte Flächen ab. Zur Wahrung der Symmetrie erhielt der Notweg eine Stahlkrone in gleicher Höhe wie die Überfahrt des Aufzugs. Zudem zeugen ein Brunnen und einzelne Natursteine als Originalrelikte von der Pracht der ebenfalls nicht mehr vorhandenen Rüdenbergvilla.
Während das Treppenhaus der Fabrik im unveränderten Zustand belassen wurde, fügt ein geschliffener Asphaltestrich die Räume im Haus wohltuend zu einem Ganzen. Feste Einbauten (für Stuhllager etc.) bestehen aus weiß gebeizten Fichtenholztafeln und kontrastieren mit dem dunkel gehaltenen Mobiliar. Die neu eingefügten Stahlfenster erinnern in schmaler Profilierung an die 20er Jahre und bieten beim Öffnen ein unvergleichliches haptisches Erlebnis. Aufgrund der Hanglage befindet sich das Restaurant im UG; seine Terrasse öffnet sich zum Naturraum mit der nahegelegenen Fösse, einem Nebenfluss der Leine. In Reminiszenzan die rostende Außenhaut hängen im Eigenbau gefertigte, zylindrische Cortenstahlleuchten von der Decke. Das EG eignet sich als Industrieloft mit zwei freistehenden Kochinseln ideal für Workshops; im 1. OG nimmt der Saal eine Bestuhlung für 120 Personen auf. Zweifellos ist den Architekten die Erhaltung und gelungene Fortschreibung der wertvollen Bausubstanz des eigentlich zum Abriss freigegebenen Bauwerks zu verdanken.
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