Gebäude D 10 der Hochschule Darmstadt
Seriell überformt
~Christoph Gunßer
Das ehemalige Verlagsgebäude von 1955, Sitz des Fachbereichs Informatik und der Hochschulbibliothek sowie des Patentinformationszentrums, ist nach der energetischen Sanierung und Umgestaltung nicht mehr wiederzuerkennen: Die schlichte natursteinbekleidete Lochfassade und das flachgeneigte Satteldach verschwanden hinter einer seriellen Metallrahmenkonstruktion, deren weit vorspringende Lisenen auf der 100 m langen Ost- und Westseite nun einen je nach Blickwinkel changierenden Effekt von offen oder geschlossen bewirken. Auf der südlichen Stirnseite ergeben die Rahmen ein der zentralen Bibliothek gebührendes großzügiges, vollverglastes neues Eingangstor von immerhin 22 m Breite und zwei Geschossen Höhe. Der Zugang zum Patentinformationszentrum liegt dagegen eher unscheinbar zwischen den Rippen auf der Westseite des Gebäudes. Neben der Dämmung der bis dahin nicht isolierten Außenwände und dem Austausch der Fenster umfasste die Sanierung auch eine komplette Erneuerung der Haustechnik (hier befindet sich zudem das Hochschulrechenzentrum) sowie die barrierefreie Ausstattung.
Ein Bezugspunkt dieser seriellen, dem Image der Hochschule entsprechenden stark technisch geprägten Überformung ist dabei für Architektin Ramona Buxbaum aus Darmstadt die ebenfalls neue Fassade des zentralen Hochhauses der Hochschule in Sichtweite. Langfristiges Ziel ist die formale Integration zu einer »Campus-Hochschule«, dessen markanten südlichen Abschluss der metallene Riegel bildet.
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