Im Gegensatz zu den USA oder Asien spielte das Hochhaus als urbane Wohnform in deutschen Städten lange Zeit keine Rolle. Erst seit wenigen Jahren ist ein Anstieg der Bautätigkeit in diesem Segment festzustellen. Grund dafür sind neben der Flächenknappheit die veränderten gesellschaftlichen Trends. Denn was heute in vielen deutschen Großstädten errichtet wird, unterscheidet sich grundlegend z. B. von früheren Plattenbauten. Die heutigen Wohnhochhäuser sind oft als Premiumobjekte konzipiert und punkten mit zentralen Lagen, großzügigen Grundrissen und luxuriöser Ausstattung. Ebenfalls im Trend ist die Kombination aus Arbeiten, Wohnen und Gastronomie in einem Quartier. Kurze Wege sowie ein geringer Flächenverbrauch machen es außerdem zu einem Modell der Zukunft.
Durchdachtes Konzept
Ein Paradebeispiel für ein solches Stadtquartier ist das »Skyline« in Stuttgart. Auf hohem Niveau entstand im Stadtteil »City Prag« im Stuttgarter Norden ein Ensemble, das Leben und Arbeiten in direkter Nachbarschaft ermöglicht. Das Areal bietet neben den kulturellen Angeboten von Theaterhaus und Varieté direkten Zugang zu einem der attraktivsten Naherholungszonen in Stuttgart. Die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Car-Sharing-Angeboten und der Schnellstraße runden die bevorzugte Lage ab. Zum Komplex gehören das sechsgeschossige Bürogebäude »Skyline Office« und der 75 m hohe Wohnturm »Skyline Living«. Zwischen beiden Gebäuden befinden sich ein begrünter Innenhof mit Freizeit- und Spielflächen sowie eine Außenterrasse für den Gastronomiebereich.
Mit rund 75 m und 22 Etagen gehört das Skyline Living zu den höchstgelegenen Wohnflächen Stuttgarts. Auf ein Restaurant im EG folgen sechs Etagen mit 72 Business-Apartments, die für Geschäftsleute eine Alternative zum Hotel bieten. In den darüber liegenden Etagen befinden sich 72 Wohnungen mit einer hochwertigen Ausstattung wie etwa bodentiefe Fenster, Parkettböden mit Fußbodenheizung sowie großzügigen Wohn- und Essbereichen. Zwei Panorama-Penthaus-Wohnungen im 21. OG bilden den Abschluss des Gebäudes. Highlight der Wohnungen ist der Ausblick: Bodentiefe Verglasungen gewähren großzügige Blicke in die Umgebung wie z. B. die Weinberge rund um den Killesberg, den Stuttgarter Fernsehturm und das Neckartal.
Über den Dächern von Stuttgart
Mieter der Eckwohnungen oder Penthäuser genießen den Ausblick wahlweise auch mit Freiluftcharakter. Um die Balkone auch in den höheren Geschossen ohne Einschränkungen nutzen zu können, entschied sich der Bauherr, das Unternehmen Bülow aus Stuttgart, für einen Ganzglas-Wetterschutz, der gleichzeitig Lärm abschirmt. Dennoch sollte der offene Charakter der Balkone erhalten bleiben. Realisiert wurde diese flexible Lösung mit dem rahmenlosen Schiebe-Dreh-System »SL 25« von Solarlux. Auf die gläserne Brüstung montiert, lassen sich die Scheiben einzeln zur Seite fahren und zu einem fest fixierten Paket im rechten Winkel aufdrehen, das auch bei starken Windstößen sicher ist.
Die geschlossenen Scheiben machen den Balkon selbst bei schlechtem Wetter zu einem angenehmen Aufenthaltsort und tragen sogar zur Nachhaltigkeit des Gebäudes bei: Obwohl die Verglasung nicht wärmegedämmt ist, bildet sie gemeinsam mit der Balkontiefe einen thermischen Puffer, der dafür sorgt, dass an kühleren Tagen vorgewärmte Frischluft in den Wohnraum gelassen werden kann. Im Sommer verhindert das Öffnen der Verglasung eine Überhitzung. Ein weiterer Vorteil ist die Langlebigkeit der Bausubstanz. Im geschlossenen Zustand ist der Balkon vor Witterungseinflüssen geschützt – die aufwendige Instandhaltung entfällt. Insgesamt wurden 78 Balkone mit 702 Glaselementen ausgestattet, die sich im Zusammenspiel mit der transparenten Brüstung optimal in das Gestaltungskonzept der Fassade einfügen.
Individuelles Zusammenspiel
Die Fassade ist geprägt von einem Spiel aus Wandscheiben, die geschossweise versetzt sind und hinsichtlich Material, Farbgebung und Format variieren. Helle, horizontale Bänder betonen die Geschossdecken. Die Bänder sind ebenso wie die hellen Wandelemente als hinterlüftete Aluminiumbekleidung ausgeführt und beherbergen den Sonnenschutz. Die dunklen Wandscheiben treten zusammen mit den Fenstern und der Balkonverglasung in den Hintergrund. »Beide Gebäude sollten eine eigene Identität bekommen und die unterschiedlichen Nutzungen auch nach außen vermitteln, zugleich aber als harmonisches Ensemble wahrgenommen werden«, erläutert der Architekt Mark Pfeifer vom Unternehmen Bülow. Zusätzlich sollten sie sich in das städtebauliche Konzept der City Prag einfügen, das auf den Entwürfen des Architekturbüros Steidle aus den Jahren 1990 und 2002 basiert. Dieses sieht eine Gliederung der Bebauung in einzelne Blöcke vor, in deren Mitte sich das Theaterhaus Stuttgart in einem historischen, denkmalgeschützten Fabrikgebäude befindet. In einem ausgeschriebenen Wettbewerb zum Entwurfskonzept für dieses Projekt setzte sich StructureLab durch, in dem sie die Vorgaben des städtebaulichen Rahmenplans überzeugend umsetzten. Der Freiraum des neuen Gebäudekomplexes greift die städtebauliche Figur der Architektur auf. Die exponierte Lage an der Stresemannstraße wird durch eine klare, ausdrucksstarke Gestaltung unterstützt. Die Architekten Daniel Baukus und Mark Pfeifer (Bülow) sind von dem Gesamtkonzept Skyline überzeugt: »Die durch die Architektur entstandenen unterschiedlichen Bereiche werden qualitativ aufgewertet und durch eine einheitliche Struktur miteinander verknüpft. Eine zentrale Grünfläche greift die architektonische Gestaltung auf.« Die Architektur des Gebäudes und die Innenraumgestaltung sorgen mit hochwertigen Materialien dafür, dass Skyline Living als Premiumobjekt gesehen wird. Das Wohnhochhaus in bester Lage erinnert keinesfalls an die altbekannten Plattenbauten und folgt dem Trend der einzigartigen Wolkenkratzer. Grund dafür ist neben der originellen Außenfassade die komfortable Ausstattung. Dazu zählt auch die bewegliche Glasfassade der Balkone.
Herstellerinformationen:
www.solarlux.de
- Standort: Stresemannstraße 87,
70191 Stuttgart
Bauherr: Bülow, Stuttgart
Eigentümer: Württembergische
Lebensversicherung, Stuttgart
Entwurf Städtebau: StructureLab Architektur Düsseldorf
Entwurf/Ausführung: Daniel Baukus, Mark Pfeifer (Bülow)
Projektleiter: Marco Halder (Bülow)
Balkonverglasung: »SL 25« von
Solarlux