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Wohnen in der »Wolke«

Studentenwohnheim »Johanna« in Utrecht mit glasierten Klinkerriemchen
Wohnen in der »Wolke«

Ein wenig erinnert es an die bekannte bunte Kuh eines Schokoladenherstellers – oder vielleicht doch eher an Delfter Porzellan oder an ein Wolkengebilde? In jedem Fall ist das neue Studentenwohnheim im Utrechter Science Park ein Hingucker. Dafür sorgt v. a. die auffällige Fassadengestaltung mit glasierten Klinkerriemchen in Weiß- und Blautönen.

~Petra Feldhaus,
Heiko Schröder

Am Südostrand der Stadt liegt der Utrecht Science Park (USP). Dieser bündelt die Kompetenzen der Universität Utrecht, die als beste Universität der Niederlande gilt, und vielen weiteren wissenschaftlichen Institutionen an einem Standort. Neben der Universität Utrecht befinden sich hier das UMCU, das Wilhelmina-Kinderkrankenhaus und die HU University of Applied Sciences Utrecht. Der USP bietet einen kompletten Campus mit einer Mischung aus Wissenschaft, Bildung, Unternehmen, Wohnen, Geschäften, Pflege und einer umfassenden Infrastruktur für weitere Bereiche wie Sport, Gesundheit und Freizeit. Hier befindet sich nun auch »Johanna«, ein Studentenwohnheim mit 381 Zimmern und 274 Studios mit 12-35 m2 Wohnfläche.

Wolkengebilde

Studenten verschiedener Nationalitäten verbringen hier eine ganz besondere Zeit ihres Lebens: Das dynamische Studentenleben soll nach den Vorstellungen des Groninger Architekten Haiko Meijer durch Form und Fassade des Gebäudes in einer Wolke – der sogenannten »Student Cloud« – zum Ausdruck kommen. Sein Entwurf wird von den Themen Konzentration, Wohlbefinden, Frische, Neuentdeckung, Erinnerung und Entspannung geprägt. Das Architekturbüro beschreibt das Gebäude als ein gestaltloses, amorphes Wolkengebilde und gleichzeitig sehr ortsgebunden am Utrechter Bisschopssteeg.
Auf unterschiedlichen Ebenen des EGs zeigt sich das Gebäude zur naheliegenden Verkehrskreuzung an der höher gelegenen Nordostseite hin transparent und offen. Der untere Bereich des EGs auf südwestlicher Seite verfügt über eine große Terrasse, die den Bewohnern und Besuchern eine auto- und fahrradfreie Sicht auf das eingedeichte Hinterland mit viel Grün ermöglicht. Die unterschiedlichen Höhenvorsprünge des Wohnheims greifen die umliegenden Gebäudehöhen auf und tragen somit zu einer harmonischen Einbindung in den Utrechter Campus bei. Auf der ersten, sechsten und elften Etage befinden sich Terrassen, die allen Studierenden zur Verfügung stehen.

Gemeinschaftsräume

Die Räume für die gemeinschaftliche Nutzung im EG sind gut sichtbar vom Bisschopssteeg und besitzen eine skulpturale Form. Hier befinden sich ein Café, der Waschsalon und eine Lounge, zu der auch die große Terrasse auf der Gebäuderückseite gehört. Hier scheint die Mittagssonne quer durch das Gebäude in Richtung Café und sorgt bei entsprechendem Sonnenschein für angenehm natürliches Licht.
Die Aufzüge im EG sind konzentriert und dicht beieinander platziert. Auf jeder Etage bietet der Flur vor den Aufzügen eine angenehme Helligkeit und eine Aussicht auf den Johannapolder. Pro Etage sind Einzelzimmer und Studios miteinander kombiniert, sodass ein abwechslungsreicher Mix entsteht. Am Ende der Gänge sind die gemeinsam genutzten Wohnküchen für die Einzelzimmer untergebracht. Jeder Student hat in seiner Wohnung oder seinem Zimmer eine große Fensterbank, die gleichzeitig als Sitzgelegenheit dient.

Lebendiges Fassadenbild

Schaut man von außen auf das Gebäude, sieht man fast immer einige Studenten, die auf ihren Fensterbänken sitzen. Umrahmt werden sie von einem besonderen Highlight des Gebäudes: der geklinkerten Fassade. Und die hat es in sich: Sie besteht aus insgesamt 8 700 m2 Klinkerriemchen von Feldhaus Klinker aus Bad Laer. Die besonderen Farbakzente in Blau und Weiß sind in Makkum am Ijsselmeer entstanden: In der »Koninklijke Tichelaar«, einem
der ältesten Unternehmen der Niederlande, wurden die Klinkerriemchen aufwendig glasiert. Durch die scheinbar willkürliche und doch sehr durchdachte Anordnung der unterschiedlichen Glasuren entstand das identitätsstiftende Wolkenmuster, dessen optische Wirkung durch die unterschiedlich gestalteten Fenster noch verstärkt wird. Die Fassade mit ihren »himmlischen« Farbtönen reagiert in besonderer Weise auf das Spiel von Licht und Schatten: Durch die Glasur und die Struktur der Tonziegel ergeben sich spannungsreiche Lichtreflexionen.
Als Kontrast zur glasierten Oberfläche des Bauwerks führt der Werkstoff Holz die Besucher und Bewohner über die große Terrasse von außen nach innen. Auch an anderer Stelle sorgt Holz für belebende Kontraste: In Form von Sitzbänken im Außenbereich, als Türrahmen, Wand- und Deckenbekleidungen im Innern sowie in der treppenförmigen Lounge.

Klinkerriemchen für den Objektbau

Mit seiner über 160-jährigen Geschichte zählt Feldhaus Klinker zu den ältesten und gleichzeitig renommiertesten Herstellern von Klinkerriemchen, Verblendklinkern und Pflasterklinkern in Europa. Als Partner von Planern und Architekten bietet das Unternehmen eine große Bandbreite von Klinkerprodukten für den Privat- und Objektbau. Durch die konsequente Weiterentwicklung der Klinkerriemchen-Produktion besitzt Feldhaus Klinker europaweit die größte Auswahl. Das Familienunternehmen beliefert neben dem deutschen Markt weltweit mehr als 30 Länder, dabei nimmt das Geschäft mit dem Objektbau eine immer größere Rolle ein. Neben der großen Programmvielfalt des Feldhaus-Sortiments können Objektplaner ab einer Menge von 1 000 m2 ihre ganz eigenen Vorstellungen verwirklichen. So entsteht ein individuelles Objektdesign. Zu diesen einzigartigen Projekten gehört nun auch die »Wolke« in Utrecht.

Petra Feldhaus ist Leiterin Marketing / PR- und Projektmanagement bei Feldhaus Klinker. Heiko Schröder ist Produktentwickler bei Feldhaus Klinker.


  • Projekt: Studentenwohnheim
    »Johanna« für 655 Studierende,
    mit Tiefgarage
    Bauherr: Stichting Studenten Huisvesting (SSh), Utrecht
    Architekten: Architekturbüro Onix, Groningen, Projektleiter: Haiko Meijer
    Fertigstellung: 2013/2015
    Klinkerriemchen: Riemchen »R140 UT15« ( insgesamt 8 700 m2), Feldhaus Klinker, Bad Laer
    Glasur: Konninklijke Tichelaar, Makkum
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