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Was fordert das flach geneigte Dach?

Flache Steildächer als Alternative zum Flachdach
Was fordert das flach geneigte Dach?

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Das Dach spendet einem Bauwerk nicht nur Schutz, sondern leistet auch einen entscheidenden Beitrag zu seinem Erscheinungsbild. Dabei bieten Steildächer mit ihrer variablen Neigung eine große Varianz in der Gestaltung. Was Konstruktion und Technik unter der sichtbaren Eindeckung anbelangt, lauert jedoch mancher Fallstrick. Ein Blick in die Dachdecker-Regelwerke hilft dabei, Fehler zu vermeiden und das Wasser vom Dach sicher abzuleiten.

~Klaus Steinbach, Dachdeckermeister und Anwendungstechniker bei Creaton

An das Dach über dem Kopf stellt der Mensch eine ganze Reihe von Anforderungen: Es soll das Haus vor Hitze, Kälte, Wind, Regen und Schnee schützen. Gleichzeitig soll es damit klarkommen, dass wir aus dem Innenraum eine Menge Feuchtigkeit in seine Konstruktion einbringen – durch Duschen, Kochen und letztlich auch durch Atmen. Moderne Dachkonstruktionen machen diesen Spagat mühelos mit, sofern sie technisch sauber ausgeführt sind.

Auf Dauer günstig

Die gute Baukonjunktur und der dringende Bedarf an Wohnraum lassen im ganzen Land neue Gebäude förmlich aus dem Boden schießen. Scheinbar modern schmückt sich die »Investorenarchitektur« meist mit einem maximal 5 ° geneigten Flachdach, um Flächen und Gewinn zu maximieren. Betrachtet man jedoch die Lebenszykluskosten des Dachs, weist eine Steildachkonstruktion oft eine bessere Bilanz auf, was u. a. am geringeren Wartungsaufwand liegt. Flach geneigte Steildächer mit einer Neigung von 7-20 ° können eine Brücke zwischen Investoren-Vorgabe und Architekten-Idee schlagen.
Die flach geneigten Steildächer bieten eine große Materialvielfalt, was die Dacheindeckung betrifft. Häufig greifen Planer zu Metall- und Zinkdächern, doch auch die Eindeckung mit Tondachziegeln oder Dachsteinen ist technisch problemlos möglich. Sie können bei Steildächern ab einer Dachneigung von 10 ° nach den Regeln des Deutschen Dachdeckerhandwerks bzw. von 7 ° nach Herstellerangaben in Verbindung mit einem wasserdichten Unterdach eingesetzt werden. Mit entsprechendem Schubsicherungssystem wäre selbst eine Dachbegrünung mit bis zu 45 ° Dachneigung möglich.

Je flacher, desto anspruchsvoller

Sehr flach geneigte Steildächer stellen höhere Planungsanforderungen als steilere Dächer. Die technische Beschaffenheit und die Gestaltung des Deckungsmaterials müssen an die geringe Neigung angepasst sein. Auch die zu erwartende Schneelast muss berücksichtigt werden, da Schnee von einem Dach mit flacher Neigung nicht so schnell abrutscht und es somit zu erhöhten Lasteinträgen kommen kann.

Regeldachneigung unterschreiten?

Neben diesen Gegebenheiten sowie je nach Dachziegelmodell und spezifischer Dachneigung sind nach dem Regelwerk des ZVDH weitere Punkte zu berücksichtigen: Unterschreitet das Objekt die Regeldachneigung? Dann sind entsprechende Zusatzmaßnahmen laut Dachdecker-Regelwerk vorzunehmen. Diese reichen von einer Unterspannung über eine überlappte, verfalzte oder verklebte Unterdeckung bis zu einem regensicheren oder wasserdichten Unterdach. Durch die richtige Kombination aus Dacheindeckung und Unterdach können auch sehr flach geneigte Steildächer regeneintragssicher gebaut werden. Systemanbieter wie Creaton haben für die verschiedenen Anwendungen die passende Unterdeck- oder Unterdachbahn im Sortiment.

Vorteilhafte Konstruktion

Das Steildach bietet eine Reihe von baulichen, bauphysikalischen und architektonischen Vorteilen. Es ist sehr langlebig, korrekt ausgeführt wenig wartungsintensiv und nach vielen Jahren Lebensdauer einfach zu sanieren. Feuchtigkeitsschäden oder Schimmel sind selten. Plant der Architekt ausreichend Dachüberstand ein, schützt dieser die Fassade nicht nur vor Schlagregen, sondern auch vor extremer sommerlicher Sonneneinstrahlung und Überhitzung. Anfallendes Regenwasser kann mit einer einfachen Führung durch Regenrinnen und Fallrohre schnell und sicher vom Bauwerk fortgeschafft werden. Staunässe oder gar stehendes Wasser gibt es bei dieser Konstruktionsform bei regelmäßiger Wartung der Regenrinne nicht. Wenige Anschlussbereiche und Nahtstellen bieten darüber hinaus kaum Optionen für eindringendes Wasser.

Kraftwerk auf dem Dach

Selbst die Energiewende lässt sich mit einem Steildach gut berücksichtigen. Photovoltaik- und thermische Solarpaneele liefern selbst erzeugten Strom und Wärme frei Haus. Während die thermischen Paneele i. d. R. n der Regel als Auf-Dach-Konstruktionen ausgeführt werden, gibt es zur Nutzung von Photovoltaik aus gestalterischer Sicht verschiedene Varianten der Realisierung. Entweder werden für den errechneten Bedarf ausreichend Paneele auf dem Dach installiert. Oder, etwas eleganter, die Dachabmessungen werden an die Paneelabmessungen angepasst, was eine einheitliche Dachfläche und damit ein einheitliches Bild erzeugt. Besonders unauffällig sind In-Dach-Lösungen, die verschiedene Hersteller anbieten. Alternativ greift man zu hochwertigen Solardachziegeln, die mit Niederspannung betrieben werden und somit vom Dachdecker verlegt werden können. Creaton bietet hier in Kooperation mit Autarq eine Produktlösung an, die Eindeckung und Stromerzeugung in einem ist.

Belüfteter Wärmedämmaufbau beim Steildach

Der belüftete Wärmedämmaufbau beim Steildach ist heute dank der Entwicklung moderner Dampfbremsen und Unterspannbahnen ein Auslaufmodell. Auf dem Steildach kommen diffusionsoffene Unterspann- oder Unterdeckbahnen oder ein diffusionsoffenes regensicheres bzw. wasserdichtes Unterdach als zweite wasserführende Ebene unter der Dachdeckung zum Einsatz. Grundsätzlich gilt die Regel: Je flacher die Dachneigung, desto wichtiger die Planung des Unterdachs. Wird die Regeldachneigung eines Systems um mehr als 6 ° unterschritten, so ist immer ein Unterdach, bestehend aus einem wasserdichten Werkstoff und einer tragfähigen Unterlage, zu installieren.
Zu den verschiedenen Abdichtungen bieten die Systemhersteller umfassendes Zubehör an. Dazu gehören Nageldichtband, Wand- und Kaminanschlussband, Dunstrohre und vollkeramische Firstanschluss-Lüfterziegel. Unter der zweiten wasserführenden Ebene ist die Wärmedämmung positioniert. Die Zwischensparrendämmung ist Standard. Eine zusätzliche Dämmung ist als Auf- oder Untersparrendämmung möglich.

Mehr Beachtung für die »fünfte Fassade«

Oberhalb der Unterspannbahn liegen die Konterlattung und die Dachlatten, auf denen letztlich die sichtbare Ebene, die Dacheindeckung, erfolgt. Hier, an der »fünften Fassade«, kann der Architekt aus einer Vielzahl an Dachziegeln und Dachsteinen wählen. Je nach Anwendungsbereich und Gebäudetyp sind der Farb- und Formvielfalt kaum Grenzen gesetzt. Viele Dachziegel aus dem Creaton-Sortiment sind bereits ab Dachneigungen von
7 bzw. 10 ° zu verlegen. So bieten sich diverse Flachdachziegel, Reform-, Glatt- oder Doppelmuldenfalzziegel an. Aber auch verschiedene Dachsteine können mit geringer Neigung verlegt werden.

Herstellerinformationen:
www.creaton.de


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