Leben wie in Italien

Der Bauherr entschied sich für hochwertige Werkstoffe und Materialien sowie für eine klare Architektur, die sich deutlich von der vorhandenen Bebauung im Wohnumfeld unterscheidet. Der markante Bau mit seinem Flachdach und verdeckt liegenden Solarelementen steht in einer gewachsenen Wohngegend mit überwiegender Ziegeldacharchitektur. Durch Formensprache, Farbgebung, Gebäudearchitektur und Einbettung in die parkartige Gartenanlage am Hang wirkt der Neubau wie ein frei stehendes Wohnhaus auf einem Hügel in der Toskana. Durch ein offenes Atrium in der Gebäudemitte zieht sich der mediterrane Stil bis ins Innere. Der nicht einsehbare Innenhof bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für die Bewohner und sorgt durch komplett versenkbare Glaselemente für ein angenehmes Raumklima. Im EG befinden sich die großzügig dimensionierte Küche, ein Wintergarten, die Wohn- und Essräume, weitere Privaträume sowie ein Büro für den Unternehmer. Das komplette OG ist der Privatbereich der Familie. Es verfügt über mehrere Kinderzimmer mit Kinderbadezimmer sowie Elternschlafzimmer mit Bade- und Ankleidezimmer. Im UG liegen mehrere Gästezimmer, der Fitnessbereich, ein Weinkeller, Technikräume und eine Garage mit Werkstatt. Die Verbindung zwischen den Stockwerken ist über eine Treppe oder barrierefrei auch über einen innenliegenden Fahrstuhl möglich.

Bei der Gestaltung der Innenräume wurden die technischen, handwerklichen und ästhetischen

Ansprüche des Bauherrn konsequent fortgeführt. Hierzu gehören die dezente Farbgebung, ein gradliniges Erscheinungsbild, die Reduktion der Zargenansichten sowie die handwerkliche Anfertigung der 70 mm dicken Kassettentüren. Die Türen haben eine einheitliche Gestaltung, sind in der Höhe aber je nach Einsatzbereich individuell angepasst.

Im EG mit den repräsentativen öffentlichen Räumen wurden überwiegend 2 850 mm hohe Türflügel mit geteilten Füllungen als Einzel- oder Doppelflügeltüren eingebaut. In den Privaträumen und im UG kamen Einzeltüren mit 2 210 mm hohen Türflügeln zum Einsatz.

Eine besondere Herausforderung war der Wunsch nach schmalen Zargenansichten – und das bei bis zu 90 kg Gewicht pro Türflügel. Schmale Konstruktionen bieten kaum Raum für die Integration eines modernen, funktionalen Aufnahmeelements inklusive dreidimensionaler Verstelltechnik. Diese Situation stellte sich auch bei den 54 Innentüren mit Holz- und Glasfüllungen im Wohnhaus. Eine passende technische Lösung bietet das Bandsystem »VARIANT VN 2927/160 Compact Planum« (Edelstahl poliert) von Simonswerk. Das Aufnahmeelement mit allen technischen Anforderungen wird bei dieser innovativen Variante in den Türflügel versetzt. Diese Ausführung kommt zum Einsatz, wenn aufgrund der schmalen Zargenansicht in der Zarge kein oder nicht ausreichend Platz für das Aufnahmeelement vorhanden ist, sodass es mit der Bandtechnik im Türflügel platziert werden muss. Wenn das Aufnahmeelement in das Türblatt versetzt wird, können die technischen und konstruktiven Anforderungen optisch ebenso attraktiv umgesetzt werden: Die kompakte Einheit aus Band und Aufnahmeelement der Modellausführung VARIANT Compact Planum ermöglicht hohe Belastungswerte bis zu 160 kg für den Einsatz bei Wohnraum- und Objekttüren. Die komfortable Verstelltechnik bietet eine Justierung von +/- 3 mm zur Seite und in der Höhe sowie die Veränderung des Andrucks von +/- 1,0 mm. Die Bänder sind wartungsfrei, verfügen über hervorragende Laufeigenschaften und sind durch die CE zertifizierte Prüfung auch für den Einsatz an Funktionstüren in Brand- und Rauchschutzbereichen geeignet. Weitere gestalterische Vorteile: Die filigrane Bandrolle des Bandsystems VARIANT Compact Planum hat einen Durchmesser von nur 15 mm und passt optisch sehr gut zu reduzierten Zargenkonstruktionen. Sie erfüllt damit die architektonischen Vorstellungen und gleichzeitig auch die technischen Anforderungen für den Einbau einer stabilen Bandtechnik. Als Oberflächen stehen matt verchromt, F1 und Edelstahl matt gebürstet sowie Sonderausführungen zur Wahl.

Die Türrohlinge wurden in der Werkstatt der Tischlerei Reinhold Otto gefräst, lackiert und mit Füllungen sowie Glasscheiben und Leisten versehen. Die Fräsungen für die Bandtechnik wurden in einem CNC Bearbeitungszentrum ausgeführt und die Türen mehrschichtig zweifach weiß lackiert. Die Montage der Bandtechnik in die 70 mm dicken Türenelemente erfolgte direkt vor Ort auf der Baustelle. Durch die maßgenaue Fräsung in der Werkstatt waren der Einbau der Bandtechnik und die Montage der bis zu 90 kg schweren Türen schnell und effektiv möglich.

Die Zusammenarbeit zwischen Architekt Michael Hermann, Tischler Christian Otto und Anwendungstechniker Andreas Westlinning von Simonswerk begann schon in der Entwurfs-und Planungsphase. Gemeinsam diskutierten sie über die Ausführung der Türen und die Auswahl der Bandtechnik für die Türenserie im Gebäude. Mit der empfohlenen Bandtechnik VARIANT Compact Planum hat die Tischlerei Otto eine Mustertür zur Abstimmung mit dem Bauherrn produziert und anschließend alle Türen angefertigt und eingebaut. Als Berater unterstützen die Anwendungstechniker von Simonswerk bundesweit Planer und Verarbeiter bei der Lösung von technischen Anforderungen und der Wahl der passenden Bandtechnik. Für alle Fragen und Anforderungen von Architekten stehen zusätzlich Objektberater in der Architektenberatung am Unternehmenssitz des Türbandherstellers zur Verfügung. •

~Carsten Huber