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Wärmebrücken vermeiden!

Neues Befestigungssystem für nachhaltige Gebäudefassaden
Wärmebrücken vermeiden!

Nach der Vorstellung auf der BAU 2019 liegen inzwischen erste Rückmeldungen und Erfahrungen aus der Praxis zum Schöck Isolink Typ TA-S vor. Der bauaufsichtlich zugelassene und passivhaus-zertifizierte Fassadenanker für die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) wurde sowohl für gedämmte als auch ungedämmte Außenwandkonstruktionen aus Beton oder Mauerwerk entwickelt. Da sich mit dem neuen Befestigungssystem Fassaden einfacher planen sowie Zeit und Material bei der Montage sparen lassen, ist es für alle Baubeteiligten gleichermaßen attraktiv.

~Werner Venter, Leiter
Strategische Projekte bei
Schöck Bauteile GmbH

Vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) werden von Architekten und Bauherren schon seit vielen Jahren sehr geschätzt, weil sie viel Freiraum bei der Gebäudegestaltung ermöglichen. Innovative Energiekonzepte und eine nachhaltige Gebäudenutzung wiederum bekommen eine immer größere gesellschaftliche Bedeutung. Die entsprechenden Standards, die in regelmäßigen Abständen verschärft und erweitert werden, sind durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) gesetzt. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, kommt der Fassadendämmung von Neu- und Bestandsbauten eine zentrale Rolle zu.

Nachhaltig und wirtschaftlich zugleich

Um auch die VHF als besonders ressourcenschonende und nachhaltige Konstruktion weiter zu entwickeln, hat die Schöck Bauteile GmbH den Isolink Typ TA-S auf den Markt gebracht. Das Abstandsmontagesystem besteht aus Combar, einem Glasfaserverbundwerkstoff mit sehr geringer Wärmeleitfähigkeit, und einem Anschlussgewinde aus Edelstahl. Der neuentwickelte Fassadenanker wurde vom Passivhaus Institut in Darmstadt für alle Gewichtsklassen der VHF in die höchste Klassifizierung phA+ eingestuft, da er als thermisch trennende Befestigung gilt und somit eine rechnerisch wärmebrückenfreie Konstruktion ermöglicht. Dies führt zu Wärmedämmeigenschaften, die um das 200-Fache besser sind als bei der Verwendung von den sonst üblichen Aluminium-Wandhaltern. Dadurch lassen sich bei gleichem U-Wert etwa 50 % des Dämmmaterials einsparen. Durch den wiederum schlankeren Wandaufbau ergibt sich so bei gleichbleibenden Gebäudeabmessungen zusätzliche Gebäudenutzfläche.

Referenzobjekt in Volkertshausen

Eines der ersten Objekte, bei denen der Isolink Typ TA-S verbaut wurde, ist die Mehrzweckhalle im baden-württembergischen Volkertshausen. Architekt Joachim Binder sah für die schwer entflammbare VHF erstmals das neue Abstandsmontagesystem von Schöck vor: Es erfüllt zum einen die Brandschutzanforderungen für die Gebäudeklassen 1-5 der Landesbauordnung (LBO) und auch seine energetischen Eigenschaften entsprechen den Projektvorgaben.

Bei der Planung der Fassade brachten die Lieferanten und Verarbeiter ihr fachspezifisches Know-how ein: die Firma GIP als Hersteller der Unterkonstruktion, Schöck als Hersteller der thermisch trennende Befestigung sowie der Fassadenbauer S+T Fassaden. Im Werkplan wurde dabei genau definiert, wo und wie viele Fassadenanker auf der Außenwand platziert werden sollten. Auch für den Fall, dass in der Umsetzung davon mehr als geplant benötigt worden wären, hätte der U-Wert nicht neu berechnet werden müssen, da der Einfluss der Befestigungspunkte unter der 3 %-Grenze des Wärmebrückenzuschlags nach DIN EN 9646 bleibt.

Vorteile bei der Montage

Die Außenwände der Mehrzweckhalle bestehen aus Ortbeton. Die Befestigung der VHF daran, inklusive ihrer Unterkonstruktion, erfolgte mit den Fassadenankern von Schöck: Mit dem Hammerbohrer trieben die Fassadenbauer dafür zunächst die Bohrlöcher von 50 mm Tiefe in die Betonwand und reinigten diese durch wiederholtes Ausblasen und Bürsten. Anschließend konnte der 2-Komponenten-Verbundmörtel vom Bohrlochgrund aus eingebracht und der Fassadenanker mit einer Drehbewegung in das Bohrloch gesetzt werden. Insgesamt war der Einbau des Systems schneller abzuschließen, als vom Fassadenbauer ursprünglich veranschlagt. Nach einer Aushärtungszeit des Mörtels von 45 Minuten erfolgte die Montage der Wärmedämmung. Dies war problemlos möglich, weil sich die Dämmplatten von den Ankern sehr leicht durchstoßen lassen. Zudem ist die Montage schneller als bei der Verwendung von Winkeln, weil kein Setzwerkzeug benötigt wird und weil die Dicke der Dämmplatten geringer ist. Auf das Edelstahlgewinde der Fassadenanker wurden anschließend die Flügeladapter geschraubt, die der Befestigung des vertikalen Schienensystems für die Fassadenbekleidung dienen.

Die Vorteile bei der Montage des Isolink Typ TA-S gegenüber Alu- oder Edelstahl-Wandhaltern ergeben sich auch durch die geringe Bohrlochtiefe von 50 mm und einer Verankerungstiefe von nur 40 mm. Dadurch verringert sich deutlich die Gefahr, dass beim Herstellen der Bohrlöcher, die
bei herkömmlichen Dübeln 80-90 mm tief sind, die Bewehrung des Betons getroffen wird. Zudem ist immer sichergestellt, dass die Dämmung vollflächig auf der Betonwand aufliegt, weil nur der stabförmige Fassadenanker die Dämmung durchdringt. Auftragende Wandkonsolen oder ein thermisches Trennelement zwischen Wandhalter und tragendem Untergrund entfallen und damit auch die Gefahr, dass sich Hohlräume zwischen Dämmung und Wand bilden. Der Isolink zeichnet sich zudem durch seine hohe Tragfähigkeit aus. Das System ist vom DIBt allgemein bauaufsichtlich zugelassen.

Die 660 m² große VHF-Fläche der Mehrzweckhalle in Volkertshausen wurde mit Aluminium-Verbundpaneelen der Brandschutzklasse B-s1d0 bekleidet. Der Hinterlüftungsspalt, der dem Abtransport eingetragener Feuchte dient, ist ca. 60 mm breit. Die eingesetzte Wärmedämmung
der Wärmeleitgruppe WLG032 besteht aus 180 mm (in den Laibungen 80 mm) dicker, nicht brennbarer Mineralwolle, deren Schmelzpunkt bei 1 000 °C liegt. Der Wärmedurchgangskoeffizient, der »Gesamt-U-Wert« des Wandaufbaus inklusive der Unterkonstruktion, liegt unter dem Wert von 0,168 W(m²K).

Baubranche in der Verantwortung

Als Spezialist für Dämmen und Tragen auskragender Bauteile hat Schöck das große Einsparpotenzial bei der Wärmedämmung durch die Reduzierung von Wärmebrücken frühzeitig erkannt. Bei der Entwicklung des Schöck Isolink Typ TA-S wurden führende Architekten, Planer und Fassadenbauer von Anfang an mit einbezogen. Das neue System stößt bei der Fachwelt seit seiner Einführung auf sehr großes Interesse. Architekt Joachim Binder beurteilt die neue rechnerisch wärmebrückenfreie Befestigung nach den ersten Erfahrungen beim Bau der Mehrzweckhalle in Volkertshausen so positiv, dass er sie auch bei künftigen Projekten einsetzen möchte.

Die Entwicklung nachhaltiger Produkte ist einer der Beiträge – und ein sehr entscheidender noch dazu – den die Baubranche zu einem verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit begrenzten Ressourcen leisten kann.

Herstellerinformationen:
www.schoeck.de

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