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Open-Space-Büro in Aarhus (DK)

Open-Space-Büro in Aarhus (DK)
Denk-Fabrik mit Charakter

Büroarchitektur, errichtet für unbekannte Nutzer, wirkt meist austauschbar. Als ihr eigener Bauherr konnten Planer von SWECO dagegen auf marktgängige Standards verzichten und in einer Fabrikhalle ein Konzept mit ruppigem Industrieflair verwirklichen.

SWECO gehört zu den großen Playern im Ingenieursgeschäft. Wer die kleinteilige deutsche Landschaft an Architektur- und Ingenieurbüros gewohnt ist, kann schon mal staunen, wenn es ausländische Konkurrenten wie das Unternehmen mit Hauptsitz in Schweden auf mehr als 16000 Mitarbeiter bringen. SWECO hat auch deutsche Niederlassungen, hierzulande beschäftigt es rund 1300 Ingenieure und hat vor einigen Jahren etwa das renommierte Architekturbüro von Jo. Franzke in Frankfurt übernommen.

Die rund 180 Angestellten im dänischen Aarhus arbeiten seit Neuestem in einer ehemaligen Fabrikhalle namens »Willemoesgade«, die SWECO natürlich selbst umgebaut hat. 1899 errichtet, erhielt die Halle 1959 ein Sheddach. In seiner über 100-jährigen Geschichte beherbergte der Bau eine Brauerei, das Lager einer Papierfabrik und die Universität von Aarhus. Nun kommt mit der Umnutzung zum Büro ein neues Kapitel hinzu.

Der typische Nachteil eines Großraumbüros, dass die Angestellten in der Gebäudemitte auf Tageslicht und den Blick ins Freie weitgehend verzichten müssen, kommt im »Willemoesgade« wegen des Sheddachs nicht zum Tragen. Die Arbeitsplätze sind hell und der Blick kann zwischendurch in den Himmel schweifen. Weil die alten Oberlichter energetisch nicht mehr tragbar waren, wurden sie gegen eine Dreifach-Verglasung ausgewechselt – wobei die neuen Rahmen erstaunlich schlank sind, fast wie in den 50er Jahren. Dass sich einige der Module öffnen lassen, sieht man ihnen dank verborgener Kettenmotoren nicht an – die Shed-Verglasung gibt vielmehr ein ruhiges, einheitliches Bild ab.

Ansonsten beschränken sich die Eingriffe ins Gebäude auf ein Minimum, nicht nur aus Nachhaltigkeitsgründen, sondern auch, um den Charakter der historischen Fabrikhalle zu bewahren. Sogar die alte Fassadenbegrünung blieb erhalten. Im Innern erzählt das sichtbar belassene Betontragwerk von der industriellen Vergangenheit des Gebäudes und wird dabei von einem schlichten nackten Sichtestrich unterstützt. Hölzerne Einbauten wirken wie eingestellte Möbel und lassen die ursprüngliche Weitläufigkeit der Halle erahnen. Statt einem 0-8-15-Büro ist eine individuelle Denk-Fabrik entstanden.

~Christer Godtveir


Standort: Willemoesgade 13, DK-8200 Aarhus
Bauherr und Architekt: SWECO, Aarhus
Fläche: 3000 m²
Beteiligte Firmen: Sheddach-Verglasung: Modular Skylight von Velux, Hørsholm (DK), www.velux.de



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