Wenn dieser Text erscheint, wäre die Theresienwiese in München üblicherweise noch voll von Zelten, Fahrgeschäften und Menschen aus aller Welt, vereint durch bunte Trachten. Dieses Jahr jedoch bleibt der Festplatz eine städtische und zeitliche Leerstelle. Diese »Gunst des retardierenden Moments« nutzten die Journalistin Katrin Diehl und die Fotografin Lydia Bergida. Sie befragten Münchner und Münchnerinnen – gerade zum Trotz in ihrer schönsten Tracht – zu ihren Gedanken angesichts dieser Ausnahmesituation. Dass sie allesamt jüdischer Herkunft sind, tut kaum etwas zur Sache, denn ihre Wiesn-Geschichten bestätigen, was das Oktoberfest ausmacht: Man ist Teil einer Masse und doch auch wieder nicht.
Bilder und Texte sind unter dem Titel »Judn ohne Wiesn« bis zum 18. Oktober im Foyer des Jüdischen Museums zu sehen.
www.juedisches-museum-muenchen.de