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Wiederkehr der Landschaft

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Wiederkehr der Landschaft

Wiederkehr der Landschaft
Donata Valentien (Hrsg.) für die Akademie der Künste Berlin. Mit einem Fotoessay von Alex MacLean. 272 Seiten mit 56 Abb. von Alex MacLean, Hardcover, 38 Euro. Jovis Verlag, Berlin 2010

~Christian Holl

»Wiederkehr der Landschaft« ist insofern ein etwas merkwürdiger Titel, als er die Frage provoziert, wo denn die Landschaft zwischenzeitlich geblieben ist. Natürlich ist sie nie weg gewesen, doch der Titel dieses zur gleichnamigen – und inzwischen zu Ende gegangenen – Ausstellung (s. db 5/10) erschienenen Textbands ist trotzdem mit Bedacht gewählt: Er verweist darauf, dass der Landschaft wieder mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird, aber auch darauf, dass das, was wir unter Landschaft verstehen, ein gesellschaftliches Konstrukt ist und als solches auch ein Medium, mit dem eine Gesellschaft ihr Selbstverständnis reflektiert. Mit dem Diskurs über Klimawandel wird auch wieder der über Landschaft wichtig. Intensiver als es in der Ausstellung möglich und sinnvoll war, wird in diesem Band eben dieser Diskurs gefordert, abgebildet und geführt. Dank einer ausgewogenen Zusammenstellung von Beiträgen gelingt dies überzeugend. Hubertus Fischer zeigt, wie sehr sich in Schilderungen der Landschaft in der Literatur kollektive Erwartungen und Ängste spiegeln. Dass eine Gegenüberstellung von Stadt und Landschaft nicht mehr geeignet ist, die Herausforderungen der Zukunft zu reflektieren, verdeutlicht Thomas Sieverts, wie sehr beides schon durch die »Eroberung der Natur« in der Vergangenheit aufeinander bezogen war, ist im Beitrag David Blackbourns zu lesen und dass mit der Herstellung von Lesbarkeit im Medium der Landschaft auch der Impuls enthalten ist, »das Wirkliche vom Möglichen her zu interpretieren«, erklärt Brigitte Wormbs. Das nun ist auch eine Aufforderung zu politischem Handeln, welches angesichts des Klimawandels auch von anderen Autoren gefordert wird. Landschaft ist also auch als (wiederentdeckter) Handlungsraum zu verstehen, der in enger Wechselbeziehung zum Bild steht, das wir uns von ihr machen. Denn, indem wir uns ein Bild über die Landschaft verschaffen, wird die Wirkung unseres Tuns auf und in der Welt sichtbar, und eben auch das gefährliche und gefährdende.
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