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Western Town

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Western Town

A Theory of Aggregation. Von Alex Lehnerer (Hrsg.), ETH Zürich. Vorwort Robert E. Somol, Texte u. a. von Jayne Kelley, Alex Lehnerer, Hardcover, Engl., 176 S., 35 Euro, Hatje Cantz, Ostfildern 2013

~Franziska Puhan-Schulz

Endlich mal ein skurriles Sujet: Lehnerer und sein Team analysieren städtebaulich und strukturell die Ansammlungen des Wilden Westens. Nicht jedoch in ihrer tatsächlichen Gestalt, sondern v. a. hinsichtlich ihrer Repräsentation im Film. 22 Städte des Wilden Westens agieren somit als Protagonisten des Buchs – darunter berüchtigte Orte wie Rio Bravo, El Paso und San Miguel. Dieser Aufruf an unser kollektives Gedächtnis funktioniert erstaunlich gut, denn unter den Filmen finden sich Klassiker des Westerngenres wie: »High Noon«, »Rio Bravo« oder »Butch Cassidy and the Sundance Kid«. Das verbindende Element der Filme und der Städte sind die jeweils handelnden Personen, z. B. der Fremde »Stranger« oder die »Outlaws«. Auf die Figur des Fremden projizieren die Bewohner gleichermaßen ihre Ängste und Hoffnungen. Sogar ein Song von Leonard Cohen findet sich über diesen kulturellen Typus, den die Autoren in eine lange Reihe von idealtypischen Stadtnutzern stellen – vom Flaneur über den Bürger zum Konsumenten (vgl. S. 156 im Buch).
Liebevoll gezeichnete Pläne und die prägenden Elemente der Western Town – wie z. B. Schaukelstuhl, Saloontüren oder Holzsarg – unterfüttern die kulturelle und bildräumliche Analyse der Autoren. Räumlich-kulturelle Zusammenhänge lassen sich sehr gut aus den detaillierten Plänen lesen und geben einen bisher nicht vorhandenen Überblick der Siedlungen zwischen 1860 und 1900. Das kollektive Verhalten in Western Town beschreiben die Autoren treffsicher wie folgt: »In times, the Western town is apparently totally empty; not wishing to be controlled by the civilizing mechanism of the street, its inhabitants often remain shuttered behind closed doors, in the isolated ›privacy‹ of the saloon, hotel, or other living spaces«, bis dass paradoxerweise ein Tod auf der Straße sie im öffentlichen Raum versammelt (vgl. S. 50).
Dem Buch ist anzumerken, dass die Autoren offensichtlich viel Freude am rauen Charme des Themas hatten – die Grafik ist sachlich zurückgenommen. Auch wenn die Texte manchmal etwas langatmig sind – die Zeichnungen und Filmzitate bringen es gut auf den Punkt. Eine Bereicherung für alle Westernfans und mit dem DAM Architectural Book Award 2013 geadelt.
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