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Villen und Landhäuser

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Villen und Landhäuser

Bürgerliche Baukultur in den Hamburger Elbvororten von 1900 bis 1935. Von Hans Bunge und Gert Kähler. 223 S., 39,90 Euro, Dölling und Galitz Verlag, Hamburg 2012

~Lars Quadejacob

Die Elbvororte – das sind jene Stadtteile westlich von Altona, die mit diesem erst 1938 nach Hamburg eingemeindet wurden. Landschaftlich reizvoll auf dem Geestrücken des Elbe-Urstromtals gelegen, entwickelten sich die vormaligen Bauerndörfer seit der Zeit des Klassizismus zur gehobenen bürgerlichen Wohngegend. Die Bahnerschließung 1867 führte zu einem bis ins 20. Jahrhundert anhaltenden Bauboom, der dem noblen Charakter wenig Abbruch tat; weshalb sich heute auf verhältnismäßig engem Raum die Entwicklung bürgerlicher (Einzelhaus-) Wohnarchitektur nachvollziehen lässt. Die jüngste Publikation des Hamburgischen Architekturarchivs untersucht diese für die Zeit von 1900 bis 1935, als führende regionale, aber oft auch überregional bekannte Architekten wie Hermann Muthesius und Henry van der Velde, hier bauten. Dabei zeigt sich bis in die 20er Jahre eine starke Verbundenheit mit der Reformarchitektur (und oft auch dem englischen Landhaus), die nicht zuletzt auf den Einfluss des Kunsthallen-Gründungsdirektors Alfred Lichtwark zurückgeht, während das Neue Bauen vergleichsweise selten zum Zuge kommt; allerding auch zwei spektakuläre Highlights aufweist: Karl Schneiders Haus Michaelsen als besonders frühe (1922) und bemerkenswert reife Manifestation der neuen Architekturauffassung und Martin Elsaessers Bauten für die Reemtsma-Familie von 1930 in opulentester Ausstattung. Während diese Beispiele bereits gut dokumentiert sind, versammelt das Buch auch weniger bekannte Architekten, deren weitere Erforschung sich sicher lohnen würde. – Erfreulicherweise werden auch benachbarte Disziplinen berücksichtigt: Rüdiger Joppien, Kustos em. am Museum für Kunst und Gewerbe, beleuchtet wie zögerlich sich das hanseatische Bürgertum moderner Inneneinrichtung öffnete; während Heino Grunert, Leiter der Gartendenkmalpflege, Hamburgs Aufgeschlossenheit gegenüber der Reformgartenkultur aufzeigt. Die Aufsätze des ansprechend gestalteten Bandes werden durch eine gut zusammengestellte Strecke mit historischen Architekturfotos, ein Verzeichnis der Gebäude und – eine schöne Idee – einen beigelegten Stadtplan auf dem diese markiert sind, ergänzt.
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