Mit Zwischennutzungen Stadt entwickeln. Hrsg. von Philipp Oswalt, Klaus Overmeyer und Philipp Misselwitz, 384 S., über 200 Abb., Hardcover, deut./engl., 38 Euro, DOM publishers, Berlin 2013
~Wolfgang Höhl
Vom Münchner Kunstpark Ost profitiert heute das gesamte städtische Quartier. Aber wie lassen sich ähnliche ungeplante städtebauliche Entwicklungen steuern? Im »Open-Source-Städtebau« und dem »Planen des Ungeplanten« sehen die Autoren einen erfolgreichen Ansatz. Sie entwickeln Vorschläge, wie die Methoden der etablierten Stadtplanung mit z. T. unplanbaren, informellen Stadtnutzungen synergetisch verbunden werden können.
In »Formen des Temporären« suchen und analysieren sie bestimmte Muster des Ungeplanten und finden neun Typen informeller Entwicklungen: Lückenbüßer, Nomade, Impuls, Konsolidierung, Koexistenz, Parasit, Pionier, Subversion und Auslagerung. Im Abschnitt »Potenziale des Informellen« präsentieren uns Saskia Sassen und weitere Autoren theoretische Grundlagen zu informellen Ökonomien, Akteuren, rechtlichen Rahmenbedingungen temporärer Nutzungen und anderen Ansätzen offener Planung. Aus Analyse und Diskussion werden sechs Handlungsstrategien für die neue Stadtplanung entwickelt: Ermöglichen, Initiieren, Erobern, Coachen, Formalisieren und Instrumentalisieren. Internationale Beispiele illustrieren abschließend diese sechs Strategien: u. a. die Neuland-Eröffnung in Berlin-Marzahn, das NT* Areal in Basel, der Spitalfields Market in London, Park Fiction in Hamburg, die Zwischenpalastnutzung in Berlin, das Fusion-Festival in Lärz und NDSM in Amsterdam.
Dieses Buch widmet sich ausschließlich der europäischen Stadt. Es ergänzt damit die bereits vorhandene Literatur um aktuelles Wissen und verknüpft städtebauliche Potenziale, Partner und geeignete Handlungsstrategien miteinander. 12 europäische Partner aus fünf Ländern erarbeiteten die Fallstudien für diese internationale Untersuchung. Urban Catalyst entstand auf der Basis der Studie »Berlin Stadt ohne Form. Strategien einer anderen Architektur« von Philipp Oswalt unter Mitarbeit von Anthony Fontenot, München 2000.
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