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Trendsetter der Moderne: Cafés, Hotels, Restaurants

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Trendsetter der Moderne

Trendsetter der Moderne
Cafés, Hotels, Restaurants. Von Franziska Bollerey. 256 S., 309 farb. und s/w Abb., dt./engl., Hardcover, 38 Euro, Jovis Verlag, Berlin 2019

~Karl J. Habermann

Der Klappentext erklärt kurz und bündig die Absichten der Autorin Franziska Bollerey: »Als Orte des Genusses und der Freizeit bieten Cafés, Hotels und Restaurants die perfekte Bühne für die Selbstdarstellung der bürgerlichen Gesellschaft in den wachsenden Metropolen der Welt«. Die Geschichte des Kaffeehauses beginnt mit einer detailreichen Schilderung des »Kreuzzugs eines Genussmittels«: des Kaffees. Einige Details sollen streiflichtartig die Vielfalt der Information beleuchten: In Wien wird ab 1666 von zwei Armeniern erstmals Kaffee an einem festen Ort ausgeschenkt. In Berlin ist es ein Engadiner Zuckerbäcker, der Ende des 18. Jahrhunderts den Typus der Kaffeekonditorei gründet. Frauen hatten anfangs keinen Zutritt ins Café. Ihnen brachte man die Bestellungen zu den vor dem Haus wartenden Kutschen. Das Kaffeehaus als Treffpunkt für Künstler und Schriftsteller wird in der Publikation besonders ausführlich dokumentiert. Am Ende stellt die Autorin fest, dass »das Kaffeehaus als Ort der freien Meinungsäußerung und bürgerlichen Emanzipation auch Stammzelle der Bespitzelung wird«. Auch im Kapitel Hotel wird ein großer Bogen von der Karawanserei bis hin zur »Hotelisierung und Urbanisierung von Ferienorten« gespannt. Liest man die Originalzitate von Alphonse Daudet und Marc Twain über die damalige Entwicklung in der Schweiz werden Assoziationen zu Projekten wie den Skihallen in Dubai geweckt. Die Darstellung, hinterlegt mit zahlreichen Abbildungen und minutiösen Quellenangaben, animiert ständig zu Vergleichen mit eigenen Erfahrungen. Dass dies im abschließenden Teil über das Restaurant ebenso gut funktioniert überrascht nicht. Wer kennt schon den Titel »Gastrosophie oder die Lehre von den Freuden der Tafel« von Eugen Baron von Vaerst von 1822? Die Autorin genießt es nicht nur ihre Entdeckungen mitzuteilen, man kann wohl annehmen, dass sie sich selbst gerne in Cafés, Hotels und Restaurants aufhält. Das Buch ist für jeden zu empfehlen und ist gleichzeitig ein wichtiger, wissenschaftlicher Beitrag zur Architektur-, Städtebau-, Sozial-, und Wirtschaftsgeschichte.

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