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Renaissance der Utopie

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Renaissance der Utopie

Zukunftsfiguren des 21. Jahrhunderts. Herausgegeben von Rudolf Maresch und Florian Rötzer. 254 Seiten, Format 10,5 x 18 cm. Kartoniert, 10 Euro, 18,50 sFr.

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 2004
Eine Empfehlung vorab: Überblättern Sie die Einleitung von Rudolf Maresch und stören Sie sich nicht am Titel, der unterstellt, Utopien seien vorübergehend nicht von Interesse gewesen, so dass nun ihre Renaissance umso eindrucksvoller verkündet werden kann. Das Niveau der marktschreierischen Polemiken Mareschs von »tiefen Sorgen und Selbstzweifeln«, denen eine »Speerspitze des technologischen Fortschritts« gegenübergestellt wird, lassen die Autoren der folgenden Texte hinter sich. Sie öffnen andere Dimensionen. Zwei Beispiele: Utopie nicht auf die Zukunft gerichtet zu sehen, sondern sich ihrer zu bedienen, um die Gegenwart durcheinander zu bringen, regt Mercedes Bunz an, und Florian Rötzer verdeutlicht, dass Utopie eben auch Befreiung von Ballast sein könne und daher Aufbruchsmöglichkeiten eröffne. Es geht also nicht um den Entwurf geschlossener Idealsysteme, sondern um ein Denken, das sich von dem befreit, was tatsächlich nachweisbar ist, das den Bereich der Spekulation zulässt. Die Zukunft bietet dafür das dankbarste Terrain. Das Nachdenken über sie führt zwar die wenigsten der insgesamt 14 Autoren zu Utopien, interessant ist es aber allemal, vor allem dann, wenn Thesen durch präzise Beobachtungen schlüssig aus Gegenwart und Vergangenheit hergeleitet werden. Wie der Mensch anhand der Maschinen, die er entwickelt hat, sein Bewusstsein verändert hat und verändern wird, untersucht etwa Gundolf S. Freyermuth, Florian Rötzer zeigt, dass Parasiten für das Leben eine wichtige Rolle spielen. Sie bringen die spannende Ungewissheit ins Spiel, die das Denken über die Zukunft so anspruchsvoll macht. Anspruchsvoll nicht zuletzt, weil eine schöne neue Welt nicht versprochen werden kann. Christian Holl
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