Lichtplanung im urbanen Kontext. Von Christa van Santen. 128 Seiten mit 210 Farb- und 30 S/W-Abbildungen. Gebunden, 49,90 Euro. Birkhäuser Verlag, Basel, 2006
~Peter Struck
Gelungene Lichtplanung kann architektonische Qualitäten hervorheben und dem nächtlichen Stadtraum eine eigene Identität verleihen. Sie verhilft der Stadt zu einem zweiten Gesicht, zu einer Neuinterpretation des Gebauten. Lichtplanung kann eine fast magische Atmosphäre erzeugen oder sie kann in einen grellen Beleuchtungsterror ausarten.
Anhand von Beispielen aus europäischen Städten wie Amsterdam, Barcelona, Berlin, Paris oder Rom werden unterschiedliche Planungsaufgaben städtischer Beleuchtung systematisch dargestellt. Die Lösungskonzepte der Lichtplaner reichen dabei vom einfachen Anstrahlen bis zum raffinierten Ausleuchten. Die Autorin und Lichtplanerin Christa van Santen hält hier ein Plädoyer für ein ausgewogenes Zusammenspiel von Funktionalität und Gestaltung, den effektiven Einsatz von Farbe und die richtige Dosierung der Helligkeit. Denn oft reicht das Hervorheben bestimmter Elemente, um die Charakteristik eines Bauwerks herauszustellen. Ihre grundlegenden Planungsregeln zielen nicht nur auf ein Feingefühl in der Abstimmung der verschiedenen Faktoren städtischer Beleuchtung – von ihrer Position über die Intensität, Farbe und Lichtmenge bis zur Art der gewählten Leuchtmittel –, sondern auch zwischen verschiedenen Gebäuden und Stadträumen. »Lichtraum Stadt« ist kein opulenter Bildband inszenierter Prachtbauten, sondern ein praktischer Ratgeber, der die Möglichkeiten und Grenzen urbaner Beleuchtung an vielen Bildbeispielen aufzeigt und erläutert. Bildpaare von städtebaulichen Situationen bei Tag und Nacht belegen die gelungene oder verfehlte Verwendung des »Baustoffs« Licht und bieten gute Vergleichsmöglichkeiten für die eigene Lichtplanung.
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