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Die geheime Sprache der Bäume

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Die geheime Sprache der Bäume

Die geheime Sprache der Bäume
Und wie die Wissenschaft sie verschlüsselt. Von Erwin Thoma. 208 S., gebunden, 21,90 Euro, Ecowin Verlag, Salzburg 2012

~Ludger Dederich

Dies ist kein Fachbuch. Der Autor inszeniert die Bäume als uns seelenverwandte und uns wohl- gesonnene Wesen. Und er geht diese Frage, wie bei Seelendingen oft üblich, hochemotional an. Er beruft sich auf seine Erfahrungen und führt zur Unterstützung Dritte als Zeugen an, die aber zumeist namenlos bleiben – ganz nach dem Motto »Die Wissenschaft hat festgestellt …«. Mit dieser Unbestimmtheit bleibt seinen Thesen nicht viel mehr als der Charakter von Behauptungen. Recht hat er zwar, wenn er darauf hinweist, dass Nachhaltigkeit erst gegeben ist, wenn Holz langfristig als Möbel oder Baukonstruktion genutzt wird, und so die Notwendigkeit von Waldbewirtschaftung verdeutlicht, doch gehen die wenigen seriösen Hinweise im Nebel der Pauschalpositionen unter. Macht man sich zudem deutlich, dass das vom Autor entwickelte Holzbausystem kein billiges ist, dieser betont, dass gute Dinge ihren Preis haben, dann entsteht Unbehagen dort, wo Sympathie sein könnte. Dann wirkt der Band wie ein auf seriös getrimmter Verkaufsprospekt. Es werden nicht viel mehr als Weisheiten gebündelt, die bereits seit einiger Zeit ins allgemeine Bewusstsein gerückt sind. Wie anders wäre es sonst zu erklären, dass z. B. der diffusionsoffene Holzbau, der zu Beginn der 90er Jahre nur wenig bekannt war, 20 Jahre später der Standard im handwerklichen Holz(haus)bau ist. Mit den populären Stichworten wie »Gift- und Chemiefreiheit« hält der Autor seine aus dem Wesen und der Sprache der Bäume abgeleiteten Thesen dem holzbautechnischen Alltag entgegen. Etwa wenn er suggeriert, man könne erst ins Detail gehen, wenn »sauberste Holzverarbeitung im Sinne von Gift- und Chemiefreiheit sichergestellt sei. Dabei bleibt unerwähnt, dass bereits seit Ende der 80er Jahre Holzbauten ohne Holzschutz mit Chemie Stand der Technik sind. Seit vergangenem Jahr ist zusätzlich bei der Verwendung von chemischen Holzschutzmitteln deren Notwendigkeit explizit nachzuweisen – die bautechnische Wirklichkeit ist weiter als der Autor es dem Leser weismachen möchte.
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