Hrsg. von Peter Cachola Schmal. 200 Seiten mit 40 SW- und 200 Farbabbildungen. Deutsch/Englisch. Kartoniert, 39,95 Euro, 66 sFr. Prestel Verlag, München, 2007
~Claudia Hildner
Siehe da, noch ein Relaunch: Nachdem sich viele deutsche Architekturperiodika bereits mehr oder weniger glücklich in eine neue Gestalt fügen, erwischte es nun das Deutsche Architektur Jahrbuch. »Überraschend anders, noch besser« sei die diesjährige Ausgabe, kündigte der Prestel Verlag an.
Der regelmäßige Leser des Jahrbuchs staunt tatsächlich – an das altbewährte Layout erinnert kaum noch etwas. Soviel Mut zur Veränderung gebührt erst einmal höchstes Lob. Bald jedoch stößt man auf die erste Herausforderung: Das Buch verzichtet auf ein Inhaltsverzeichnis. Stattdessen setzen die Gestalter auf eine intuitive Orientierung, die mancherorts an Prinzipien des Webdesign erinnert – schade nur, dass sich Buchseiten nicht verlinken lassen. Zwar kann der Leser im Vorwort von Peter Cachola Schmal Aufbau und Konzept des Buches nachvollziehen, eine klar strukturierte Gesamtübersicht vermisst man dennoch. Auffallend ist auch der sorglose Umgang mit Spaltenbreiten und Schriftgrößen – die sich auf Schriftgröße 18 aufbäumenden Jury-Zitate etwa dürften sogar weitsichtigen Lesern etwas zu aufdringlich sein.
Die hohe inhaltliche Qualität lenkt jedoch gekonnt von der in diesem Jahrbuch noch etwas schief sitzenden Kleidung ab: Die mit dem DAM-Preis ausgezeichneten Bauten und die Projekte des Sonderteils zum Thema Architekturexport werden – mit Fotografien, Plänen und anspruchsvollen Texten – umfassend und anschaulich präsentiert; die beiden Essays sind ebenso informativ wie kurzweilig zu lesen. So ist das Deutsche Architektur Jahrbuch trotz Layout-Schwächen eine unverzichtbare Lektüre für alle, die einen kompakten Überblick über die aktuelle deutsche Architektur-Szene erhalten wollen.
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Trockene Socken
