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das prinzip coop

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das prinzip coop

Hannes Meyer und die Idee einer kollektiven Gestaltung. Stiftung Bauhaus Dessau, Werner Möller in Zusammenarbeit mit Raquel Franklin (Hrsg.), 96 S., 97 Abb., Broschur, 14 Euro, Prill Vieceli Cremers, Zürich Leipzig 2015

~Carsten Sauerbrei

Wer vom Bauhaus spricht, denkt meist an Walter Gropius und Mies van der Rohe. Der dritte Leiter des Bauhauses, der Schweizer Hannes Meyer – Direktor von 1928 bis 1930 – wird jedoch meist übersehen. Ihm widmete die Stiftung Dessauer Bauhaus die kürzlich zu Ende gegangene Ausstellung »das prinzip coop – Hannes Meyer und die Idee einer kollektiven Gestaltung«. Wie schon in der Ausstellung soll auch mit dem gleichnamigen Katalog der kooperative Gestaltungsansatz Meyers anhand ausgewählter Projekte vermittelt werden.
Nimmt man den Katalog erstmals zur Hand, scheint es beinah, als wäre er nach Meyers Bauhaus-Motto »Volksbedarf statt Luxusbedarf« entstanden. Aber auch ohne Hochglanzpapier zeigt er sich übersichtlich und zudem humorvoll mit Bilderrätseln zu 42 Kollektiven gestaltet.
Die Gliederung der Kapitel folgt Meyers vier Werkschwerpunkten: Gesellschaft, Lehre, Architektur und Landschaft. Einen guten Einstieg in seine Gedankenwelt bietet der gleich zu Beginn zitierte Text »bauhaus und gesellschaft«, zuerst erschienen 1929 und eine Art Credo in Bezug auf seine Zeit am Bauhaus. Auch das folgende Kapitel »Gesellschaft«, dass v. a. Meyers Tätigkeit für den Schweizerischen Konsumverein in den frühen 20er Jahren in den Mittelpunkt stellt, erlaubt einen detaillierten Einblick in seine Vorstellungen eines gemeinschaftlichen und genossenschaftlichen Lebens.
Seiner Architektur widmet sich eines der umfangreichsten Kapitel. Fotos von Baustellen, zeigen u. a. die Laubenganghäuser in Dessau-Törten sowie Studenten, die als Projektleiter Teil der »vertikalen Brigaden« waren. Damit wird Meyers Vorstellung vom kooperativen Entwerfen und Bauen lebendig. Leider wird jedoch versäumt, anhand des erhaltenen Gebäudeensembles der ehemaligen Bundesschule des ADGB in Bernau aufzuzeigen, wie sich seine Prinzipien in gebauter Architektur ausdrücken.
Der Katalog insgesamt erlaubt einen ersten, kurzweiligen Einstieg in Meyers Werk und Leben. Etwas mehr Tiefe beim Ausloten einzelner Themen, wie der Rezeption seines Werks oder auch der Erläuterung seines politischen und persönlichen Umfelds, hätte ihm dabei noch gut getan.
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