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Das Labyrinthische

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Das Labyrinthische

Über die Idee des Verborgenen, Rätselhaften, Schwierigen in der Geschichte der Architektur. Von Jan Pieper. Bauwelt Fundamente Band 127. 368 Seiten, 186 Abb. s/w, 29,90 Euro. Birkhäuser Verlag, 2009

~Christian Holl

Das 1987 erstmals erschienene Buch von Jan Pieper war lange vergriffen; nun ist es endlich wieder – inhaltlich unverändert – aufgelegt worden. Baugeschichte sei, so der Autor im Nachwort zur Neuauflage, weitaus mehr als ein historisches Bildungsfach für Architekten und Architekturinteressierte, sondern habe die Aufgabe, die kulturellen Möglichkeiten der Architektur rational zu durchdringen. Was dies heißt, zeigte Pieper vor mehr als 20 Jahren anhand des dafür nicht gerade einfachen Begriffs des Labyrinthischen. Pieper durchleuchtet ihn im ersten Teil zunächst auf seine semantischen, formalen, ästhetischen, sinnbildlichen und funktionalen Dimensionen und definiert ihn als eine Form der subtilen Ordnung und der architektonischen Qualität. Er zeigt, dass das Labyrinth als Kultbau, als Unterwelt, als Stadt verstanden werden kann. In neun Kapiteln des zweiten Teils – Aspekte und Wandlungen des Labyrinthischen – führt er den Leser ganz im Sinne des behandelten Gegenstands auf verschlungenen Pfaden durch altindische Stadt- und Tempelanlagen, durch Pienza, die Idealstadt der Renaissance sowie durch Höhlenwelten. In Mythen, Erzählungen, Mysterienspielen und Entdeckungsreisen den Wegen folgend, die seine vielschichtige Deutung des Begriffs öffnet, zeigt Pieper, wie sich im jeweiligen Epochenbegriff des Layrin- thischen Moden, Neigungen und geheime Wünsche widerspiegeln. Die Neuauflage ist nicht zuletzt deswegen wichtig, weil das Buch dem Unverständlichen und Irrationalen in der Stadt Wert beimisst. Gerade darin, im Rätselhaften und Träumerischen gelingt, was dem Autor zufolge das Anliegen jeden Bauens sein muss: »Der künstlichen und natürlichen Umwelt dadurch einen Sinn zu geben, dass das Besondere einer lokalen Situation allgemeinen Begriffen zugeordnet wird, dass die großen kulturellen Konzepte in der hautnahen Umgebung und der Eigenart des Orts ihren Kristallisationspunkt finden können.«
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